Daten-Mobilfunk in Thailand 2017

Wer nach Thailand reisen möchte findet bei der Ankunft – direkt nach der Zollkontrolle – einen grosses Angebot von Anbietern vor.

Ich empfehle persönlich den Anbieter AIS, denn das ist der grösste Anbieter für Mobilfunk in Thailand. Man kann aber auch problemlos auf DTAC zurückgreifen, welche ein vergleichbares Angebot haben. Ich empfehle unbedingt, die SIM-Karte direkt bei der Einreise zu kaufen, da die Angebote am Flughafen am günstigsten ist und man eine grössere Auswahl hat.

Man entscheidet sich für ein Pauschalangebot für 4G (LTE), Diese können 1 – 4 Wochen 4G mit voller Bandbreite oder mit limitierter Bandbreite sein. Die Preise sind im Vergleich zu Europa äusserst günstig, die SIM-Karte ist bereits inbegriffen und sie wird auch vom Anbieter eingebaut und registriert. Der Tourist muss lediglich seinen Pass vorweisen können. In naher Zukunft sollen auch die Fingerabdrücke der Kunden erfasst werden… 

Angebot von AIS
Angebot von DTAC

Die aktuellen Angebote am Flughafen sind im Vergleich zur Website sehr viel umfangreicher und auch meistens etwas günstiger. In allen Pauschal Paketen ist immer noch ein Gesprächsguthaben inbegriffen, welches gewöhnlich für die ganze Aufenthaltszeit ausreicht und in jedem Supermarkt aufgeladen werden kann.

Das Internet-Guthaben verfällt nach der gewählten Dauer und kann NICHT aufgeladen werden… Neue SIM-Karten sind aber überall erhältlich…

Die Netz-Abdeckung für Mobilfunk ist in Thailand ausgezeichnet und LTE ist fast überall mit hoher Bandbreite vorhanden!

Ich werde versuchen, diese Informationen aktuell zu halten…

ADSL in Thailand 2016

Ich hatte kürzlich die Freude einen Internet-Anschluss in Thailand zu bestellen.

Entgegen den Erfahrungen meines langjährigen Freundes Peter Furer, besteht heutzutage eine grosse Auswahl von technisch einwandfreien Internet-Providern und Produkten. dem ADSL, VDSL steht auch FTTH (Fibre to the Home) zur Verfügung….

Ich habe mich nach eingehender Prüfung für einen VDSL-Anschluss 20/4 MB von 3BB entschieden. Bei der Bestellung wurde mir gesagt, dass ich ca 7 Arbeitstage auf den Anschluss warten müsse. Der Anschluss wurde am Freitag bestellt, und der Installations-Trupp rückte bereits am Montag an!

Das Team arbeitete sehr zügig und ca 1 Stunde später stand bei mir ein technisch hochwertiger VDSL-Router fixfertig angeschlossen auf dem Tisch.

Der Anschluss ist wirklich sehr schnell und äusserst zuverlässig! Die Reichweite des eingebauten WLAN’s ist ausgezeichnet und der Router lässt sich auch einwandfrei konfigurieren. Der Sicherheitsstandard ist out of the Box sehr hoch!

Die Internet-Provider in Thailand sperren standardmässig alle Ports vom Internet auf den Router. Möchte man einen Server betrieben, muss man eine Anfrage an 3BB stellen, welche auch zügig bearbeitet wird. Mails werden sofort beantwortet, Probleme werden innerhalb von 24 Stunden gelöst….

Eine weitere, auch sehr günstige Methode ist das Internet über das Mobilfunk-Netzwerk zu nutzen. Ich habe mit der Lösung von AIS (LTE) auch sehr gute Erfahrungen gemacht…

Update:

Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass die Telefonlietungen nicht genügend vor Surge (Überspannung) geschützt sind. In der Näche hatte ein Blitz in die Telefonleitung eingeschlagen und dabei den Router zerstört.

Ich empfehle daher dringen eine einfache USV (Mit Surge Protection) zwischen die Telefonletung und den Router zu schlaufen…

 

Thailänder besser verstehen lernen…

Dieses Video trägt – unter Vorbehalt! – etwas dazu bei, damitr wir die thailändische Lebensart besser verstehen können….

Ganz wichtige Anmerkung zu dem Video:

Dieses Video wurde von der TAT (Tourism Authority of Thailand) erstellt und zeigt, wie sich die Thailänder das Verhalten von uns Auländern vorstellen.

In dem Video werden am Anfang Verhaltensweisen gezeigt, die man sich NIEMALS, UNTER KEINEN UMSTÄNDEN in Thailand erlauben sollte!

  1. Schimpfen Sie NIEMALS mit einem Polizeibeamten oder einem anderen Thailänder, der Ihnen helfen möchte.
  2. Werfen Sie NIEMALS Steine oder ähnliches nach Autos!
  3. Entblössen Sie sich NIEMALS vor einer normalen thailändischen Frau!

Sollten Sie dies trotzdem tun, würden Sie sich in grosse Gefahr begeben!

Der Rest des Videos zeigt aber sehr deutlich das thailändische Harmoniebedürfnis!

 

 

Die Farben des Tages

Die Tagesfarben gehen zurück auf alte Überlieferungen, in denen die Planeten, die den Wochentagen ihren Namen geben, als Götter verehrt worden sind. Die Wochentage haben die Stammfarben der Planetengötter geerbt.
So gilt es, bei der morgentlichen Garderobe möglichst die Farben des Tages heraus zu suchen. Das sind:

Phra Athit, die heilige Sonne
Sonntag
      rot
Phra Chan, der heilige Mond
Montag
      gelb
Phra Angkhan, der heilige Mars
Dienstag
      rosa
Phra Phut, der heilige Merkur
Mittwoch
      grün
Phra Pharuehat, der heilige Jupiter
Donnerstag
      orange
Phra Suk, die heilige Venus
Freitag
      hellblau
Phra Sao, der heilige Saturn
Samstag
      lila

Wenn du Montags ein gelbes Hemd trägst, fällt es den Leuten bestimmt auf. Möglicherweise werden sie dir sagen, dass du die richtige Farbe für den Tag ausgewählt hast, und dir Glück wünschen. Auf der anderen Seite, wenn du einen Thai in der passenden Farbe gekleidet siehst, kannst du ihm gerne ein Kompliment machen und damit ausdrücken, dass du diesen Teil der Thai-Kultur verstanden hast. Das kommt immer gut an…

Schwarz ist übrigens keine besonders glückliche Farbe im Umgang mit eher konservativen Menschen. Schwarz ist für Beerdigungen geeignet, nicht für ein geselliges Beisammensein, besonders nicht bei Leuten über 40. Zu einer Party mit jüngeren Thai dagegen kannst du vielleicht in Schwarz gehen, das ist trendy. Ich würde mich aber vorher beim Gastgeber oder den anderen Gästen erkundigen.

Theodor Pitsch, clickthai.de

Liebe auf Thai

Die Liebe ist ein Thema, über das wohl schon mehr geschrieben worden ist als über irgendetwas anderes, was die Menschen bewegt. Auch über Thai-Farang-Liebesbeziehungen gibt es eine Menge bedrucktes Papier und noch mehr im Internet zu lesen. Dabei wird aber meist über negative Erfahrungen berichtet, die Farang in solch einer Beziehung hatten. Ich will nun hier einmal versuchen, die Hauptursache für solch negative Erfahrungen zu analysieren. Ein wesentlicher Grund für diese Probleme ist die unterschiedliche Auffassung von dem, was man unter Liebe versteht.

Die Schwierigkeiten ergeben sich vor allem daher, dass jeder Mensch entsprechend seiner Mentalität, aber auch abhängig von den Lebensumständen und dem Kulturkreis, in dem er groß geworden ist, die Sache anders sieht. Das fällt besonders ins Gewicht, wenn die Partner aus solch unterschiedlichen Milieus stammen wie ein Farang und eine Thai-Frau.

Wohl jeder Mann, der mit einer Thai-Frau zusammenlebt, wird schon manchmal den Eindruck einer gewissen Gefühlskälte bei seiner Frau gehabt und sich die Frage gestellt haben „liebt sie mich eigentlich überhaupt wirklich?“ Hierzu ist zu sagen, dass Thais wesentlich mehr Scheu haben, das, was wir als Zeichen liebevoller Zuneigung ansehen, also etwa Umarmung, Küsschen usw. zu zeigen. Vor allem in Gegenwart anderer Leute wird die Frau – auch wenn sie verheiratet ist – Hemmungen haben, ihrem Mann eine liebevolle Geste zukommen zu lassen. Thais haben auch wenig Sinn für Geschenke, die liebevolle Aufmerksamkeit ausdrücken sollen, wie z.B. einen schönen Blumenstrauß. Für sie zählt nur der Materialwert, bzw. das Goldgewicht. All das bringt den Farang dann auf den Gedanken, dass nur rationale Überlegungen die Frau bewogen haben, mit ihm zusammen zu leben, womit er in der Regel gar nicht so falsch liegt.

Auch wenn es das eigene Ego nicht zulässt, es sich selbst zuzugestehen, man kann immer davon ausgehen, dass sich eine Thai-Frau den Mann nicht nach seiner Schönheit, oder gar seiner sexuellen Potenz aussucht, sondern vor allem danach, wie sie seine finanzielle Leistungsfähigkeit einschätzt. Dass sie sich dabei manchmal vertut und nicht beurteilen kann, dass hinter einem Typ, der sich hier im Urlaub wie ein Millionär aufführt, in Wahrheit ein armer Hund steckt, ist dann ein wesentlicher Grund dafür, dass die Verbindung über kurz oder lang in die Brüche geht.

Es ist sicher so, dass jede Thai, die sich an einen Farang bindet, das mit der Hoffnung tut, ein besseres Leben zu haben. Viele sind aber auch von den Thai-Männern so enttäuscht, dass sie es mit einem Farang versuchen, in der Hoffnung, bei ihm weniger machohafte Allüren ertragen zu müssen.

Die meisten dieser Frauen wollen einfach ein ruhiges, normales Leben führen und träumen in ihrer Naivität von dem guten Farang, der sie und ihre Familie versorgt. Solch eine Ehe, auch wenn man dafür mit einem ungeliebten Mann die Familie verlassen muss, ist immer noch besser, als auf einem Dorf im Isaan zu vergammeln, wo es zum Leben vorne und hinten nicht ausreicht. Europa gilt als Traumland, wo man Geld verdienen kann, und ein europäischer Ehemann kann ein Thai-Mädchen vom Land zur Prinzessin machen, wenn er sie aus ihrer ärmlichen Umgebung in eine Dreizimmerwohnung nach Deutschland verpflanzt.

Doch selbst mit einem netten Mann lassen sich die fremde Umgebung, das ungewohnte Klima und Essen, die fehlenden Freunde und die Einsamkeit einer Neubauwohnung, während der Mann den ganzen Tag berufstätig ist, nur schwer ertragen. Frauen, die in ihrem gewohnten Milieu durchaus lebenstüchtig und selbständig handeln, sind hier in unserer hochgezüchteten westlichen Welt erst einmal ziemlich hilflos. Sie kommen in ein total fremdes Land und unter fremde Menschen, deren Benehmen aus ihrer Sicht ungewöhnlich, wenn nicht unverständlich ist. Die Farang benutzen statt Wasser Toilettenpapier, gehen ohne Ziel spazieren, bringen Blumen mit, wenn sie jemanden besuchen und essen mit Messer und Gabel, statt mit Löffel und Gabel.

Vor allem aber haben diese Frauen ein Problem damit, das typisch deutsche Fühlen und Denken zu verstehen. Sie können ihre angeborene oder anerzogene Thai-Denkweise eben nicht so ohne weiteres ablegen. Die kulturellen Unterschiede zwischen Farang und Thais sind so groß, dass Liebe nicht ausreicht, um diesen Abgrund auf Dauer zu überbrücken. Dazu gehört u.a. auch Verständnis dafür, dass der Partner ganz andere Denkschemata und Wertvorstellungen hat. Mit jeder Partnerin holt der Mensch sich auch unabdinglich deren Schicksal, Gefühle und vergangene Traumata mit ins Haus und wird dann unweigerlich irgendwann mal damit konfrontiert. Liebe und auch sexuelle Anziehung stumpfen über kurz oder lang ab, und wenn dann nichts anderes da ist, vor allem gegenseitiges Vertrauen und das Gefühl, zusammen zu gehören, dann ist das Dilemma vorprogrammiert.

Gefühle sind eine schöne Sache, aber ein Westler versteht darunter etwas völlig anderes als eine Thai. Bei jener sind sie – wiewohl es nie offensiv vorgetragen wird – ziemlich fest an materielle Begleiterscheinungen gebunden. Und spätestens nach dieser Entdeckung wird der kopflose Farang wieder nüchtern.

Was in den Foren manchmal über die geldgierigen Thai- Frauen gesagt wird, mag in vielen Fällen zutreffen. Thais haben nun mal ein anderes Verhältnis zum Geld als wir Farang. Geld ist dazu da, dass es für Dinge, die Sanuk bringen, ausgegeben wird, und es wäre naiv zu glauben, dass die Thai-Frau, nur weil sie einen Farang geheiratet hat, nun auch wie dieser daran denkt, sein Geld zusammenzuhalten. Es ist dann Sache des Mannes, die Sache zu steuern, und wenn es aus dem Ruder läuft (z.B. durch die thai-übliche Spielsucht), dem einen Riegel vorzuschieben.

Schwer verständlich ist für den Farang auch das Bestreben seiner Frau, ihren Angehörigen im fernen Thailand laufend Geld zukommen zu lassen. Elternhaus, Schule und Buddhas Lehren haben dem Mädchen von klein auf eingetrichtert, dass es für ihre Eltern und Geschwister zu sorgen hat. Diese moralische Verpflichtung hat der Mann zusammen mit ihr übernommen. Wenn wir Farang alt werden, bekommen wir unsere Rente. Und wenn jemand gar nichts mehr hat, hilft ihm das Sozialamt. Thais hingegen kennen keine Altersversicherung, der Nachwuchs muss die „Rente” für die Alten aufbringen. Die Familie übernimmt sozusagen den Teil, den bei uns die Versicherungen übernehmen. Wer in so eine Familie einheiratet, wird automatisch zum Teil dieses Systems. Wer die Zahlung verweigert und damit seine Frau zwingt, aus diesem „Sozialsystem” auszusteigen, ohne ihrer Familie das zurück zu zahlen, was sie ihr schuldet, dürfte heftige Schuldgefühle in ihr auslösen, sie in einen dauernden, nagenden Gewissenskonflikt bringen und damit den baldigen Bruch der Beziehung riskieren.

Die Bindung an ihre Familie hat für seine Frau einen höheren Stellenwert als die Liebe zu ihrem Mann. Ob ihm das nun schmeckt oder nicht, ist völlig ohne Bedeutung. Es ist sinnlos zu behaupten, dass er nur seine Frau und nicht etwa ihre ganze Sippe geheiratet hat. Wenn er versucht, ihr das klar zu machen, lässt es ihn in ihren Augen verständnis- und lieblos erscheinen. Ihre Reaktion wird dann oft sein, dass sie einfach den Vorhang runterlässt und den Mund nicht mehr aufmacht. Das geschieht nicht selten auch bei einem missbilligenden Wort oder einer Geste, durch die sie sich beleidigt fühlt. Der Mann hat es schwer, mit dem starren Schweigen zurechtzukommen, das bei einer Thai-Frau oft die Stelle des hitzigen Arguments einnimmt. Er sollte aber nicht versuchen, mit bohrenden Fragen herauszufinden, was der Anlass für ihre Sturheit ist, oder sie mit Vorwürfen deswegen überhäufen. Nach einiger Zeit wird ihr das selbst zu langweilig, und sie wird den Mund wieder aufmachen, so als ob gar nichts gewesen wäre.

Es mag Fälle geben, wo Machotypen ihre Thai-Frau soweit gezähmt haben, dass sie sich (zumindest augenscheinlich) unterordnet. Der häufigere Fall ist aber, dass die Frau auch in Deutschland versucht, das ihr von zu Hause gewohnte Schema durchzusetzen, nämlich dass in den Familien allgemein die Frauen das Zepter in der Hand oder zumindest das letzte Wort haben. Jeder, der in Deutschland im Thai-Milieu verkehrt, kennt einige Fälle, wo die Männer sich von ihrer Thai-Frau an der Nase herumführen lassen wie Tanzbären. Es ist nun mal ein Fakt, dass charakterlich wenig gefestigte Typen häufig dazu neigen, sich ein, wie man allgemein glaubt, gefügiges asiatisches Hauskätzchen zuzulegen und dann der geballten Energie der Frau wenig entgegenzusetzen haben.

Günther Ruffert

Reisen mit der Familie zwischen Ausnahmezustand und Pandemie

Dieses Jahr, wie alle zwei Jahre, planen wir diese Sommerferien wieder mit der ganzen Familie in Thailand zu verbringen. Ich hatte die Flüge bereits im Dezember 08 gebucht. Im Herbst 08 wurde der Flughafen in Bangkok von der damaligen Opposition besetzt. Die Folge war ein erheblicher Einbruch der Preise zu der Destination Thailand.

Als langjähriger Kenner des Landes habe ich die Chance natürlich genutzt und habe unsere Flüge sofort gebucht. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt etwa Fr. 3000.- gespart, wenn man die Preise mit denen des Vorjahres vergleicht. Ein echtes Schnäppchen besonders, da es sich um komfortable Direktflüge mit Swiss handelt.

Mittlerweile hatte ja in Thailand ein erneuter Machtwechsel stattgefunden, die aus meiner Sicht „Guten“ kamen an die Macht. Daraufhin wurde ja bekanntlich die Blockade des Flughafens aufgegeben. Ab jetzt waren aber die „Bösen“ in der Opposition. Diese fingen natürlich sofort an, vor dem Regierungsgebäude zu demonstrieren. Da sich die Regierung davon nicht sonderlich beeindruckt zeigte, fingen sie an immer dreistere Störmanöver auszuüben. Da die Flughäfen seit der Blockade nun exklusiv von der Armee geschützt sind, damit sich das

Der Verband Südostasiatischer Staaten
Der Verband Südostasiatischer Staaten (Quelle: Wikipedia)

Land nicht nochmals einer internationalen Blamage ausgesetzt sieht,  störte sie kurzerhand den ASEAN-Gipfel (ASEAN=Association of Southeast Asian Nations). Das war Fatal, denn hier trafen sich die Staatsoberhäupter der Mitgliedsstaaten und einiger Gastländer, wie z.B. China. Die Demonstranten brachen in das Kongresszentrum ein, zerstörten es und assen das Galadinner der Gäste. Die Staatsoberhäupter mussten mit Hilfe der Armee mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden. Jeder Asien-Kenner weiss, dass dies ein Gesichtsverlust bedeutet, das schlimmste, was einem Asiaten passieren kann! Doch diesmal war ein ganzes Land betroffen und wurde erneut international blossgestellt.

Die Reaktion folgte dann auch sogleich. Es wurde über Bangkok der Ausnahmezustand verhängt und es wurden Truppen in die Stadt, rund um das Regierungsviertel verschoben. Die Antwort der Opposition war heftig, es fanden die ersten Strassenschlachten statt, welche von der Weltpresse aufmerksam beobachtet wurden. Der Premierminister entging knapp einem Anschlag auf sein Leben! Bis dahin war die Armee noch zur Zurückhaltung verpflichtet. Das änderte sich am nächsten Tag. Im Laufe der Nacht wurde ein enger Ring rund um das Regierungsviertel gelegt, die Soldaten wurden bewaffnet und die Demonstranten wurden gewaltsam eingekesselt, registriert, in Busse verfrachtet und in ihre Heimatprovinzen zurückverfrachtet. Daraufhin kehrte in Bangkok wieder Ruhe ein. Auf einem Nebenschauplatz wurden zwei Demonstranten von einzelnen, wütenden Bürgern zu Tode geprügelt. Dies lässt sich nur durch den kollektiven Gesichtsverlust erklären…

Man kann sich ja vorstellen, dass die Bilder von schiessenden Soldaten und brennenden Bussen in Bangkok nicht gerade förderlich für die Reiselust in ein solches Land sind…

Als Folge davon sind die Flugpreise erneut massiv eingebrochen, das heisst mittlweile könnte ich fast zum halben Preis buchen… Als wäre das nicht schon genug Frust, bricht auch noch in Mexico die „Schweinegrippe“ aus! Fast jeden Tag wird die Pandemiestufe um eine Stufe erhöht. Wenn das so weiter geht kann man sich ja ausdenken wohin das führen wird…

Zur Zeit denke ich aber noch positiv und hoffe, dass wir unsere Sommerferien wie geplant in Thailand verbringen können…

 

Herzlich willkommen in meinem neuen Blog!

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Es gibt viele Dinge die mich ärgern und es gibt viele Dinge die mich mich wirklich erfreuen. Bisher habe ich mit Spannung diese und jene Artikel in verschiedensten Blogs gelesen und auch viele Lösungen für Probleme gefunden. Ich möchte mich nun diesem Medium nicht mehr länger verschliessen und versuche hier etwas Einblick in mein Leben zu geben.

Ich hoffe, dass Ihr Euch nicht langweilt.

Herzliche Grüsse

Jens

Suvarnabhumi (Goldenes Land)

Anflug auf den alten Airport in Bangkok

Der neue internationale Flughafen von Bangkok hätte eigentlich schon am 29. September 2005 eröffnet werden sollen. Wirklich eröffnet wurde er am 28. September 2006, also erst ein Jahr später…

Wer je zur Regenzeit den internationalen Airport Bangkoks Don Muang anflog, weiss , dass der Bau eines Flughafens in dieser Gegend äusserst Anspruchsvoll ist. Der aus den Bergen im Norden kommende Chaophraya Fluss fliesst bei Bangkok durch eine weite Tiefebene bis in den Golf von Thailand. Das mit Tausenden von Kanälen durchzogene Land wird zur Regenzeit regelmässig überflutet. Selbst in der Innenstadt Bangkoks schützen sich Hotels und Geschäfte mit Sandsäcken gegen die Wassermassen.
Als das thailändische Militär 1914 nach einem geeigneten, höher gelegenen und überflutungsfreien Gelände für einen Flugplatz suchte, wurde man 22 Kilometer nördlich der Stadt in Don Muang fündig. Der dortige Flugplatz ist sicher einer der ältesten Asiens und diente nicht nur europäischen Fluggesellschaften bereits in den 30er Jahren auf ihrer Asienroute als Landeplatz, sondern ist noch heute der internationale Airport Bangkoks.

1911 flog der belgische Pilot van den Born mit seiner „Orville Wright“ das erste Mal in Thailand auf der Pferderennbahn Sa Pathum, dem Gelände des heutigen Royal Thai Sports Club. Bereits 1913 bestellte Thailand die ersten acht Flugzeuge, und der Don Muang Airport als Basis des neu gegründeten Army Air Corps wurde 1914 eröffnet.

Inzwischen hat sich die Stadt bis weit hinter den Flughafen ausgebreitet, und dieser ist den Touristenströmen kaum noch gewachsen.
Bereits vor der Wirtschaftskrise, die Thailand 1997 heimsuchte und von der sich das Königsreich langsam aber stetig erholt, gab es Planungen für einen neuen internationalen Grossflughafen als Drehkreuz für ganz Südostasien.
Nun war es in den 90er Jahren natürlich wesentlich schwerer als 1914, ein geeignetes Gelände zu finden, und so musste man sich mit einem östlich der Stadt gelegenen Areal begnügen, das erst nach Eindeichung und Einrichtung von Pumpstationen überhaupt zu bebauen war.

Für die Konstruktion des neuen Flughafens wurde deshalb unter anderem eine holländische Firma unter Vertrag genommen. Um den Flughafen herum wurde ein Deich von 23.5 Kilometern Länge und 3.50 Metern Höhe gebaut. Entwässerungskanäle auf beiden Seiten des Deiches, Reservoirs und Pumpstationen runden das Bild dieses typisch holländischen Polders ab. Selbst bei Ausfall der Pumpen kann das Entwässerungssystem mit fünf Tagen Dauerregen fertig werden.

Das Projekt für den neuen Airport wurde Anfangs NBIA (New Bangkok International Airport) genannt. Während der Wirtschaftskrise wurde man etwas bescheidener und nannte das Projekt SBIA (Second Bangkok International Airport).

Der neue Airport sollte ursprünglich bereits 2004 seinen Betrieb aufnehmen. Doch verunmöglichten die Wirtschaftskrise und der Widerstand der örtlichen Landeigentümer diese Planungen. Die Umgebung Bangkoks ist dicht besiedelt. Und so mussten über 2300 Familien unter sanftem Druck der Behörden ihr angestammtes Land verlassen und wurden umgesiedelt. Zum Teil wurden sie finanziell (es wurden bis zu 20’000 Euro pro Familie gezahlt) entschädigt, zum Teil erhielten sie auch neue Landflächen. Es wurden drei Schulen, ein Tempel und ein Krankenhaus für diese Familien gebaut.

Nach der Umsiedlung der Familien mussten zunächst 3,3 Millionen Quadratmeter Fläche für Start- und Rollbahnen sowie Vorfelder entwässert und mit Millionen Kubikmetern Sand und Felsgestein stabilisiert werden, bevor der eigentliche Bau beginnen konnte.

Der Plan, für den Don-Muang-Flughafen rund 25 Kilometer östlich der Stadt einen Ersatz zu schaffen, stammt bereits aus den 60er Jahren. Doch erst 1996 war tatsächlich mit dem Bau in Nong Ngu Hao (Kobrasumpf) begonnen worden. Suvarnabhumi – auf Deutsch: „Goldenes Land“ – sollte der größte und modernste Flughafen Südostasiens werden. Unter anderem besitzt er den höchsten Kontroll-Turm der Region und wird jährlich bis zu 45 Millionen Passagiere abfertigen können. Allein das futuristisch anmutende Passagier-Terminal wird eine Fläche von insgesamt 536.000 Quadratmeter einnehmen. Seine beiden, rund vier Kilometer langen, parallel zueinander verlaufenden Start- und Landebahnen sind 60 Meter breit und erlauben zwei Flugzeugen gleichzeitig Start oder Landung, so dass pro Stunde 76 Flüge abgefertigt werden können.

Zwischenzeitlich war um den Bau des Terminalgebäudes ein heftiges Gerangel entstanden. Keine der an der Ausschreibung beteiligten Firmen bot den Bau für die projektierten 43 Milliarden Baht an (1 Mio Baht = ca. 20’000 Euro). So wurde der Entwurf des Terminals nun fortlaufend verändert, um ihn billiger zu machen. Bei dieser Gelegenheit sind offenbar auch die Ausschreibungsbedingungen zu Gunsten japanischer Baufirmen „angepasst“ worden, mit der Folge, dass sich z.B. die deutsche Firma Hochtief aus dem Ausschreibungsverfahren zurückzog.

Finanziert wurde das Airport-Projekt von der Japan Bank for International Cooperation. Der thailändische Finanzminister reiste extra nach Japan, um sich die Anderungen im Entwurf genehmigen zu lassen. Wichtig war den Thailändern auch die Nutzung von mehr lokalen Baumaterialien als ursprünglich vorgesehen, um die Kosten für den Airport zu senken. Natürlich sollte auch der neue Entwurf des Terminals alle Annehmlichkeiten bieten, die der internationale Reisende erwartet. Dazu gehörte auch eine Bahnstation, damit die Stadt in Zukunft mit der Schnellbahn bequem erreicht werden kann.

Auch zum jetzigen Flughafen Bangkoks, Don Muang, sollte ursprünglich eine Schnellbahn gebaut werden, um die chaotischen Verkehrsverhältnisse auf dem 22 Kilometer langen Weg in die Stadt zu überbrücken. Doch auf Grund der Wirtschaftskrise wurde das Projekt „Hopewell“ in der Rohbauphase eingestellt. Die direkt vor dem internationalen Ankunftsgebäude vor sich hin rottenden Pfeiler der nie vollendeten Hochbahnstrecke bieten dem mit dem Taxi im Stau steckenden Reisenden wenig Trost und erzählen von längst vergangenen goldenen Zeiten…
Auf dem alten Flughafen Don Muang herrschen heute – für unsere Verhältnisse – chaotische Verhältnisse, denn die Wirtschaftskrise in Thailand 1997-98 liess auch die thailändischen Flughäfen nicht ungeschoren. Die Zahl der Passagiere auf allen thailändischen Airports sank um 2,4 Prozent auf 30,88 Millionen, die der Flüge um 3,15 Prozent auf immerhin noch 210 894 im Jahr und die beförderte Frachttonnage um 3,33 Prozent.

Die Dramatik der Situation wird erst deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass bis zum Jahre 1997 Wachstumsraten zwischen sechs und zehn Prozent in diesen Bereichen an der Tagesordnung waren. Durch eine Erhöhung der Airporttaxe und Abfertigungsentgelte, auch zum Ausgleich des gesunkenen Wechselkurses des Baht, versuchte die AAT (Airport Authority of Thailand) ihre Einnahmen zu verbessern. Der neue Airport Bangkoks hörte bislang auf den romantischen Namen NBIA (New Bangkok International Airport). Inzwischen ist er vom König höchstpersönlich „Suvarnabhumi Airport“ getauft worden.
Um dem bis zur Eröffnung des neuen Flughafens erwarteten Wachstum des Luftverkehrs gerecht zu werden, wurde allerdings auch der jetzige Airport ausgebaut und renoviert. Dazu gehörte auch die neue Asphaltierung der Landebahnen, der Ausbau der Rollwege und des Vorfeldes, die Verlagerung der General Aviation in den Ostteil des Platzes, in den Bereich der Royal Thai Air Force, sowie die Einrichtung von acht weiteren Boeing-747-400-Standplätzen an neu errichteten Gates. Durch die vielen Neubauten, die auch einige Gebäude und Parkhäuser umfassen, wurde die Errichtung eines neuen, 45 Meter hohen Towers notwendig, um weiterhin für die Fluglotsen akzeptable Sichtverhältnisse zu schaffen…

Die auf der Ostseite gelegene Basis der Royal Thai Air Force, zu der der Golfplatz gehört, dient auch dem König und seiner Verwandtschaft auf seinen Reisen. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass der Flugplatz wegen „VIP-Movement“ für eine Stunde geschlossen wird. Da der Monarch beim Volk hoch verehrt wird und die Thailänder überhaupt nette Leute sind, tut dies der Beliebtheit des Flugplatzes jedoch keinen Abbruch…

Obwohl Tag und Nacht fieberhaft auf der Großbaustelle in Bangkoks Nachbar-Provinz Samut Prakan gearbeitet wird, kann der neue, internationale Groß-Flughafen Suvarnabhumi nicht zum geplanten Termin am 29. September 2005 eröffnet werden. Das musste erstmalig Thailands ehrgeiziger Premierminister Thaksin Shinawatra eingestehen, nachdem er auf dem schlammigen Gelände bewusst Flagge gezeigt, für die Arbeiter persönlich gekocht und dann sogar in einem spartanischen Militärzelt übernachtet hatte.

Der neue Airport soll nun auch früher als geplant eine dritte und vierte Lande- und Startbahn erhalten. Das Passagieraufkommen mache einen baldigen Baubeginn erforderlich, sagte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra. Eine dritte und vierte Landebahn sollten ursprünglich erst im Jahre 2009 in Betrieb gehen.
Ausserdem hat die Regierung Pläne über einen Hochgeschwindigkeitszug als Verbindung zu Bangkoks neuen internationalen Flughafen Suvarnabhumi angekündigt. Die 28 Kilometer lange Strecke von Phaya Thai über Makkasan bis zum Airport Suvarnabhumi in der Provinz Samut Prakan soll als Hochbahn errichtet werden und 2008 in Betrieb gehen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 30 Milliarden Baht.

Die Strecke soll von zwei Zügen befahren werden: Der Airport Express rollt mit Tempo 160 ohne Zwischenstopps zum Flugplatz, der „City line“-Zug wird an acht Stationen halten. Fluggäste können ihr Gepäck bereits im Makkasan-Terminal aufgeben. Zur Annehmlichkeit der Passagiere gibt es Förderbänder für Gepäck sowie Abfertigungsschalter für Koffer im Zug.

Thaksin fügte hinzu, dass das Kabinett ein Budget in Höhe von 1,6 Milliarden genehmigt hat. Damit sollen sieben Projekte, die sich mit den Transportsystemen der Hauptstadt und der Reduzierung des Verkehrs befassen, untersucht und entworfen werden.

Der zur Zeit aktuelle Eröffnungstermin sollte zuerst zwischen 6. Mai 2006 und  28.August 2006 sein. Erst dann wäre der Suvarnabhumi Airport von der Flugaufsicht, der International Civil Aviation Organisationen (ICAO), abgenommen worden und die Freigabe erhalten.. Als ICAO-Code wurde VTBS bestimmt, der IATA-Code BKK wurde vom alten Flughafen Don Muang übernommen…
Zweitweise war geplant, den bisherigen Flughafen Don Muang als Flughafen für Billigflugesellschaften und den Charter-Flugverkehr weiterzubetreiben, obwohl verschiedene Beratungsfirmen vor Rentabilitätsproblemen gewarnt haben…
Zur Zeit kämpfen die Ingenieure noch mit Rissen im Aufsetzbereich der Landebahnen, welche es erfordern, die Pisten weiter zu stabilisieren. Der neue Flughafen wurde auf einem ehemaligen Sumpfgebiet errichtet…Diese Probleme führten dann auch dazu, dass der alte Flughafen Anfangs 2007 wieder für einige nationale Flüge geöffnet wurde, um den neuen zu entlasten.
Der Einweihungsflug:
Am 29.09.2005 um 9:39 Uhr Ortszeit landete der Premierminister an Bord einer Airbus A340-600 auf dem neuen Flughafen. Eine Flugzeugladung mit Journalisten und Medienvertretern an Board folgte in einer Boeing 747-400.
Der Direktor des Bangkok Airport Traffic Departments, Pilot Officer Preecha Praedum, sagte dass das Flugzeug bei dem Einweihungsflug einen Rundflug nach der nördlichen Provinz Pitsanulok machte , bevor es auf dem neuen Flughafen landete.
Er versichtere, dass von AEROTHAI 10 Fluglotsen, 20 Radaroperatoren und weitere 30 Techniker und Ingenieure bereitgestellt wurden, um einen sicheren Flug zu garantieren.
Weiter erwähnte er, dass zukünftig die Linienfluggesellschaften den neuen Suvarnabhumi Airport anfliegen werden, während Charterflieger und das Militär sich mit dem alten Flughafen Don Muang begnügen müssten…
Ich werde hier über weitere Neuigkeiten zu diesem interessanten Thema berichten…
Siehe auch die Projekt-Fotos für diesen Flughafen…

18.01.2006 – Brand in einem Gebäude von Thai Airways

Bei Schweissarbeiten entstand durch Funkenflug ein Feuer in einem der neuen Gebäude von Thai Airways, in dem zukünftig Bordmahlzeiten hergestellt werden sollen.Über eventuelle Auswirkungen auf die geplante Inbetriebnahme des neuen Flughafens durch dieses Vorkommnis ist noch nichts bekannt.Die Funken entzündeten brennbares Isoliermaterial in den Luftschächten.Zu der Zeit des Brandes befanden sich ca. 300 Arbeiter in dem Gebäude. Die Sprinkleranlage war noch nicht in Betrieb…Bei der Flucht aus dem brennenden Gebäude wurden vier Arbeiter verletzt. Ein fünfter wurde später tot in einem Aufzug gefunden.

Am 29.9., kurz nach Mitternacht war es dann endlich soweit. Suvarnabhumi nahm den Betrieb auf!

Hier einige Zahlen zum neuen Flughafen:

Standort:
32 Quadratkilometer grosses Areal in der Provinz Samut Prakan zwischen Bangkok und Chonburi, ehemals ein sumpfiges Marschland, auch Kobrasumpf genannt…

Baukosten:
Über 150 Milliarden Baht

Kapazität:
Jährlich bis zu 45 Millionen Passagiere (das sind fast 125.000 Fluggäste pro Tag) sowie 3 Millionen Tonnen Fracht.

Start- und Landebahnen:

3.700 bzw. 4.000 Meter

Flugzeuge:

51 Maschinen können am Terminal andocken, weitere 60 Parkpositionen befinden sich auf dem Vorfeld…

Starts und Landungen:

Bis zu 76 in der Stunde…

Passagierabfertigung:

360 Schalter

Passkontrollen:

124 Schalter für die Einreise und 72 Schalter für abfliegende Passagiere

Gepäckabfertigung:

22 Förderbänder

Jens Schinke 2006

Der Kauf eines Fernsehers…

Die Schwester meiner Frau, welche voruebergehend im Haus in Naklua wohnte, hatte von Don Chedi (dem Wohnort der Eltern) einen kleinen Fernseher mitgebracht, welcher im Wohnzimmer auf einer viel zu hohen alten Kommode stand (Genickstarre) und dessen Bild einiges, wenn nicht alles, zu wuenschen uebrig liess.

Vorher war das Haus, welches meiner Frau gehoert, vermietet gewesen, zuerst an einen Deutschen und dann an einen Englaender. Irgendwer hat dann einmal beim Wegzug den grossen Fernseher, welcher zum Haus gehoerte, mitgenommen (wahrscheinlich die Freundin eines der Beiden). Anfaenglich bezahlte der Mieter den Zins von monatlich 6’000 Baht der Besitzerin des kleinen Shops am Anfang der Strasse, welche fuer ihre „Dienste“ (schlimmer als die Banken in der Schweiz) 500 Baht fuer sich behielt. Ein Teil des Restes ging an die juengere Schwester meiner Frau, da ja die arme „so schwach“ ist und Probleme mit dem Herzen hat, dass sie nicht arbeiten kann. Weiter unterstuetzt die Schwester damit noch die Eltern, indem sie ihnen ab und zu einen Sack Reis kauft. Ich muss bloed sein, dass ich auch noch Geld schicke, auch wenn es nur 150 Franken sind (ein kleineres thailaendisches Einkommen).

Vorher sandte ich 50 Franken mehr, damit die 17-jaehrige Tochter der aelteren Schwester, welche kaum ueber Geld verfuegt, weiterhin zur Schule gehen konnte. Nachdem dies 2 Jahre gut ging, hatte das Maedchen dann nichts Gescheiteres zu tun als sich schwaengern zu lassen und die Schule aufzugeben. Sobald mir dies mit Umschreibungen kundgetan worden war (man muss hier vielfach zwischen den Zeilen lesen bzw. hoeren), stellte ich die Zahlung des Schulgeldes sofort ein. Wieso soll ich fuer etwas bezahlen, wovon ich in keiner Art und Weise etwas hatte (habe ich mich klar genug ausgedrueckt?).

Zur Ehre der aelteren Schwester muss ich sagen, dass sie hart arbeitet, indem sie auf dem Bau Sand- und Zementsaecke schleppt und Zement mischt. Wenn es geht, arbeitet sie auch noch am Sonntag oder 20-30 Kilometer von zu Hause weg. Ich habe oft erlebt, wie sie am Abend komplett erschoepft nach Hause kam und ihr alle Knochen weh taten. Sie ist staendig auf der Suche nach Arbeit und tut lieber etwas als zu Hause herumzuliegen.

Um auf die juengere Schwester meiner Frau (es hat noch mehr, aber die wohnen gluecklicherweise weit weg) zurueckzukommen, so kassierte in letzter Zeit s i e die Miete ein. Damit sind zwar die 500 Baht „Bankgebuehren“ gespart, aber meine Frau sieht nun gar nichts mehr vom Geld. Als ich ihr einmal klar machte, dass das Haus und die Miete ihr gehoerten, erhielt ich keine Erklaerung. Ich durchschaue die Familienverhaeltnisse und verstehe die Denkweise immer noch nicht!

Um auf das eigentliche Thema zurueck zu kommen, so beschlossen meine Frau und ich einen neuen groesseren Fernseher anzuschaffen. Zuerst mussten wir jedoch einen Ersatz fuer die dunkle Grossmutterkommode finden. Wir haben selber noch keinen Wagen, d.h. in Don Chedi steht schon ein Occasions-ISUZU, welchen meine Frau vor 3 Jahren gekauft hat. Als ich vorschlug, diesen Wagen hierher nach Pattaya zu bringen, meinte meine Frau, der Wagen muesse dort bleiben. Man muesste ja die Eltern ins Spital bringen koennen, falls etwas passieren wuerde. Fahren kann war niemand, wenn nicht gerade die juengere Schwester dort (hoffentlich) und nicht in Pattaya ist. Sie hat zwar auch nie fahren gelernt, getraut sich aber immerhin zu fahren, solange der Verkehr nicht zu stark ist. Gluecklicherweise gibt es in Thailand praktisch keinen Verkehr und die Leute fahren alle soo anstaendig. Merkt ihr etwas? (ich muss naechstens den Boden auftrockenen, so trieft der Sarkasmus!)

Also fuhren wir am 29. Juli mit Urs zum Index-Laden (Eine Art IKEA…), wo es wirklich schoene Sachen gibt, von Moebeln bis Geschirr. Zwar ist die Ware ein bisschen teuer, aber die Qualitaet und die Auswahl ist im Vergleich zu den grossen Laeden hier (Carrefour, Lotus usw.) doch ganz anders. Wir fanden relativ schnell eine geeignete Fernsehwand (sie gefiel besonders Noi; mir war sie zu dunkel). Schliesslich fanden wir heraus, dass es sie noch in anderen Farben gibt, und wir einigten uns auf das hellere Holz bzw. Fournier. Ich bezahlte mit der VISA-Karte und als Liefertermin vereinbarten wir meinen Geburtstag, den 3. August, zwischen 14 und 15 Uhr.

Angenehme Ueberraschung: puenktlich zum vereinbarten Termin erschien ein Lieferwaegelchen vor unserem Haus. Als erstes bemerkte ich einen zerbrochenen Spiegel im Wagen, aber wenn ich mich richtig erinnerte, hatte unsere Fernsehwand keinen Spiegel und auch die Farbe stimmte nicht. Also sah ich der Dinge die da ausgeladen wurden, gelassen entgegen. Die ganze Wand war in verschiedene Kartons verpackt, welche sorgfaeltig ins Haus trugen. Helfen durfte ich nach meiner Frau nicht (offenbar haette ich dafuer eine Arbeitsbewilligung benoetigt).

Mich ueberraschte, dass die Maenner auf dem „Plaettli“-Boden eine Wolldecke ausbreiteten. Ein gutes Zeichen und hier nicht selbstverstaendlich! Die ganze Ware wurde sorgfaeltig ausgepackt, und nach einer Stunde (zwei elektrischen Bohrmaschinen sei’s gedankt) war die ganze Wand zusammengebaut und es war nicht einmal etwas zerbrochen (der zerbrochene Spiegel blieb im Wagen) oder beschaedigt. Ich waere wahrscheinlich nach einer Stunde immer noch beim Studium des Planes gewesen. Gleich zu Beginn war mir aufgefallen, dass die beiden Maenner nicht Thai sprachen. Also fragte ich meine Frau und es stellte sich heraus, dass sie laotisch sprachen. Somit war es klar: sie waren Laoten aber keineswegs Chaoten. Sie hatten alles voll im Griff!

Nachdem nun die Wand stand und wir uns voller Stolz daran sattgesehen hatten, wurde uns klar, dass das Ansehen der Wand allein mit der Zeit langweilig wuerde. Also entschieden wir uns nach Naklua zu spazieren. Es sind vielleicht 10 oder 15 Minuten zu Fuss und wenn die Sonne nicht scheint, ist es halb so schlimm. Dort befindet sich ein Elektrogeschaeft („Eletro Mart“, wie es auf der Geschaeftskarte steht; das „k“ hat man anstaendigerweise unterdrueckt, da es so nach „k“otzen toent). Noi hat dort schon frueher Sachen gekauft und ich war auch schon drin; es macht einen guten Eindruck. Wir liessen uns verschiedene 29 Zoll-Fernseher zeigen aber schliesslich entschieden wir uns fuer ein Philips-Geraet mit 100 Hertz und Super Pixel (2.8 Mio. statt 800’000 Pixel) fuer rund 39’000 Baht (Visa macht’s moeglich). Erst nachdem ich die verschiedenen Geraete hinterfragt hatte wurde mir gesagt, dass die andern Fernseher nur 50 Hertz haetten, was in Thailand Standard sei.

Wir mussten ja auch noch eine Waschmaschine kaufen (die ewige Waesche-Reiberei am Morgen frueh, wenn ich noch schlief, ging mir langsam auf den Wecker). Ich wollte eigentlich eine Maschine mit 40 – 90 Grad Waschmoeglichkeit. Noi entschied sich aber fuer eine Kalt-Waschmaschine „Hitashi“ fuer 10’500 Baht. Offenbar hatte sie das Gefuehl, der Fernseher sei teuer genug, nun muesse gespart werden. Wir werden sehen, wie weiss die Waesche wird!

Um 50’000 Baht erleichtert (Gottseidank kauft man nicht jeden Tag einen Fernseher und eine Waschmaschine) strebten wir nach Hause, denn die Leute wollten die Geraete ja in einer Stunde bringen. Nach einer redlich verdienten Erfrischung (Geld ausgeben macht muede) trafen wir rechtzeitig zu Hause in.
Die Geraete wurden puenktlich gebracht und installiert. Lediglich der Wasserhahn hinter dem Haus benoetigte eine Aenderung um die Waschmaschine anschliessen zu koennen. Auch der Fernseher wurde mit den 60 Programmen des Kabelfernsehens Banglamung (hat leider nicht einmal eine Webseite wo man die Programme und die Frequenzen nachsehen koennte) gefuettert. Die Programme waren jedoch zum Teil in einer unakzeptablen Qualitaet, fuer welche es auch ein billigerer Fernseher getan haette.

Also baten wir die beiden Maenner den Empfang zu kontrollieren. Sie stellten fest, dass das Kabel zu duenn ist. Sie holten fuer 500 Baht ein schoenes dickeres und erst noch weisses Kabel. Im Badezimmer befindet sich ein Einstieg von 50 x 50 cm (ich habe es gemessen), durch welchen man nach 2 Jahren akrobatischen Uebungen mit Muehe in den Estrich gelangen kann. Also zwaengte sich ein Mann mit dem neuen Kabel durch die Oeffnung in den Estrich und schloss es an. Sie waren so nett, dass sie das alte Kabel stehen lassen wollten und gleich daneben ein neues Loch in die Decke bohrten. Ich machte ihnen klar, dass ich nicht am alten Kabel hing. Das neue Loch ist jetzt zwar da: aber was soll’s. Es ist wahrscheinlich nicht das einzige unnuetze Loch in Thailand.

Nach dem Anschluss des neuen Kabels war die Bildqualitaet wesentlich besser, aber immer noch nicht so wie ich sie haben wollte. Ich sagte nichts und entliess die Maenner im Glauben, dass nun alles „tutti paletti“ sei. Ich erinnerte mich, dass Urs gesagt hatte, wenn man mit dem Empfang Probleme habe, koenne man die Kabelfernseh-Gesellschaft anrufen. Also rief Banglamung TV an (die Nummer hatte ich von einer Nachbarin). Als erstes stellte sich heraus, dass der Englaender vor uns gar kein Abo hatte und mir war nicht klar, weshalb wir das Kabel-Fernsehen in diesem Fall ueberhaupt empfangen konnten. Man schlug mir ein Monats-, ein Halbjahres- und ein Jahresabonnement vor. Ich entschied mich fuer das Jahresabo fuer 2’500 Baht plus 750 Baht fuer die Kontrolle. Als naechstes wurde ich gefragt, wann sie vorbei kommen sollten. Ich ueberliess es ihnen und sie versprachen sofort vorbei zu kommen.

Noi hatte Bedenken, dass wir wegen Schwarzseherei angeklagt und eingesperrt werden wuerden (hatte ihr die Nachbarin gesagt) und verlangte von mir, dass ich das vor 30 Minuten installierte weisse Kabel wieder entferne (sehe ich so aus wie wenn ich mich durch ein 50 cm grosses Loch zwaengen koennte?). Er war sowieso schon zu spaet, denn die Kabelfernseh-Gesellschaft mit 5 Mann rueckte bereits in einem exotisch anmutenden Fahrzeug an.

Ich fragte Noi, warum denn gleich 5 Mann. Sie meinte, der eine waere wohl fuer den Fernseher zustaendig, der zweite fuer das Kabel, der dritte fuer den Estrich und der vierte fuer das Einkassieren. Fuer den fuenften hatte sie keine Erklaerung. Ich nehme an, er war fuer das Fahren zustaendig. Sie luden eine Bambusleiter aus und der fuer den Estrich zustaendige Mann stieg auf’s Dach und von dort in den Estrich. Der Einstieg durch die Oeffnung im Badezimmer ist zugegebenermassen beschwerlicher und wieso kompliziert wenn es einfach (sofern man eine Leiter hat) auch geht.
Anschliessend wurde eine Rolle mit schwarzem Kabel angerollt. Das neue weisse Kabel wurde durch das schwarze ersetzt. Erst spaeter erfuhr ich, dass sie angeboten hatten das weisse Kabel stehen zu lassen (offenbar war der Durchmesser fuer die Signaluebertragung genuegend) und nur die Leitung vom externen Anschluss zum weissen Kabel neu zu ziehen. Noi hatte aber Angst wegen Schwarzsehen, Gefaengnis usw. und hatte lieber von A bis Z das schwarze Kabel. Gemaess Urs funktionierte das Fernsehen beim ihm auch erst richtig nachdem das schwarze Kabel eingezogen war.

Als das „schoene“ schwarze Kabel eingezogen war und wir alle das Werk begutachteten, krachte es ploetzlich ueber Noi ganz fuerchterlich und der Estrich-Mann stuerzte durch die Decke, knapp neben der Lampe und dem laufenden Deckenventilator vorbei. Der ganze Boden war mit Truemmern und Staub uebersaeht und Noi hatte am Bein einige Kratzer erwischt. Den Mann hat es offenbar auch nicht gerade wohl getan.

Der „Tschauppihung“ hatte nicht aufgepasst und war einfach auf die vielleicht 1 cm starke oder eher 1 cm schwache Decke aus was weiss ich fuer einem Material getreten. In der Decke gaehnte nun ein Quadratmeter grosses Loch und Elektrokabel sowie Spinnennetze hingen herunter. Die Mannen der Fernseh-Gesellschaft riefen den gerade in einem Nachbarhaus taetigen „Allroundman“ (ehemaliger Polizist) und erkundigten sich nach den Raparaturkosten. Mit 500 Baht (17 Franken), Material und Arbeit inbegriffen, kamen sie noch mit einem blauen Auge davon, obwohl dies fuer einen Arbeiter 3-4 Tagesverdienste sind. Die Beulen des „Tschauppihungs“ waren wahrscheinlich blauer!

Nachdem der Boden mehr oder weniger gereinigt war, setzten sich 3 Mann auf den Boden und begannen die Sender einzustellen. Da es ein neues Modell ist, wussten sie nicht wie vorgehen. Ich haendigte ihnen die thailaendische Gebrauchsanweisung aus, aber es half nichts (lesen sollte man koennen!) Ich hatte schon bemerkt, dass etwas nicht stimmen konnte und war froh, als ihr Handy laeutete und sie davon fuhren. Sonst haetten sie wohl noch die Abendsendungen bei uns genossen, zusammen mit Bier und Mekong!

Als ich spaeter am Abend zu Noi bemerkte, ich koennte ja das schwarze Kabel in einen weissen Kabelkanal verlegen, schuettelte sie den Kopf und meinte, man baue besser ein neues Haus. Ueberhaupt war ich an allem Schuld, denn ich hatte mich ja mit der Bildqualitaet nicht zufrieden gegeben.

Gestern ist nun der „Allrounder“ angerueckt und hat das Loch geflickt und die Raender zugespachtelt. Heute Sonntag wurde dann noch geschliffen und gemalt; auch das schwarze Kabel wurde weiss angemalt. Natuerlich sieht man der Uebergang an der Decke und an der Wand, aber wenn spaeter genuegend Dreck drauf ist, bemerkt man den Unterschied kaum mehr. Wenn man genuegend Bier trinkt, bemerkt man ihn schon jetzt nicht mehr!!

Eigentlich muesste ich dem „Tschauppihung“ noch dankbar sein, denn durch das Loch in der Decke konnte ich wenigstens einen Blick in das Obergeschoss werfen, wobei ich feststellte, dass die betonierten Saeulen hoch genug sind um ein Stockwerk hinzufuegen, mit Balkon usw. Aber wie ich es eigentlich nicht anders erwartet hatte: niemand haette ein zweites Stockwerk und niemand sei auf dem Balkon. Ich koenne ja im EG draussen sitzen, meinte Noi. Das Ganze ist eine gewaltige Scheisse und regt mich manchmal fürcherlich auf. Man kann nicht, man darf nicht, man soll nicht usw.

Ach ja, ich bin alle Programme nochmals durchgegangen und habe festgestellt, dass die Mannen mir 2 Sender doppelt gespeichert haben. Jetzt habe ich zwei zusaetzliche Sender und die Gesamtanzahl stimmt. Die auslaendischen Sender, von Australien ueber USA, Indien, Japan, TV5, Deutsche Welle, RAI, Portugal bis zu Dubai kommen nun tadellos rein, in einer Qualitaet wie ich es aus der Schweiz gewohnt bin. Kann mir eigentlich jemand sagen, weshalb es die Thais mit ihren 2 Meter-Schuesseln nicht fertig bringen, ihre eigenen Sender stoerungsfrei zu empfangen?? Man muesste halt vielleicht einmal einen Signalverstaerker dazwischenschalten. Der Sache mit den Antennen werde ich mich uebrigens in einer separaten Abhandlung annehmen.

Noch etwas, was zwar nicht das Fernsehen betrifft: in der Zeitung wurde Reklame gemacht fuer Telefongespraeche nach Europa (ohne Schweiz!!) und die USA. Die Nummer 007 waehlen und fuer 9 Baht die Minute telefonieren. Ich versuchte vergeblich, meinen Sohn in den USA zu erreichen. Im Laufe der Woche erschien dann die Reklame auch im Fernsehen. Die Nummer 009 waehlen und fuer 7 Baht die Minute telefonieren. Aha !! Heute konnte ich problemlos mit meinem Sohn sprechen.

Irgendwie kommt mir das Ganze bekannt vor. In der Schweiz konnte ich eines Tages den thailaendischen Fernseh-Sender TGN – Thai Government Network nicht mehr empfangen. Zuerst dachte ich an eine Stoerung, aber nach 2 Tagen sandte ich ein E-mail an den Sender (kennt jemand jemanden der je auf eine Frage von einer thailaendischen Stelle eine Antwort erhalten hat??). Also sandte ich eine Anfrage an den Satelliten-Betreiber und promt wurde mir mitgeteilt, dass TGN ohne Ankuendigung die Frequenz gewechselt haette. Also neue Frequenz einstellen und schon war der Sender wieder da. Es sprach sich schnell herum, dass der Furer den Thai-Sendern empfangen kann und maenniglich bzw. mehrheitlich frauiglich fragte sich, wie ich das mache. Nun, ich gab mein Geheimnis preis und die Leute waren „happy“. Auf der neuen Frequenz wurde dann uebrigens die neue Frequenz bekannt gegeben! Thailaendische Logik!.

Der Empfang der CH-Botschaft zum 1. August in Bangkok

Am 29. Juli waren wir vom Schweizerischen Botschafter in Bangkok aus Anlass des 713. Geburtstages (1291-2004) der Schweizerischen Eidgenossenschaft (wie es auf einem Riesenbanner hiess) zu einem Cocktail-Empfang ins Hotel „Shangri La“ (wahrscheinlich das teuerste in Bangkok) eingeladen.

Da ich um 14 Uhr in Bangkok sein wollte, nahmen wir um 11 Uhr den klimatisierten Bus Pattaya-Bangkok fuer je 90 Baht (1 CHF = 31 Baht). Bis Bangkok ging die Fahrt relativ zuegig, aber einige Kilometer vor dem Bus-Terminal begann der Stau. Als Zugabe beruehrte ein staedtischer Bus unseren Bus mit dem Rueckspiegel, worauf die Fahrt zu Ende war. Bei einem Unfall, und wenn auch praktisch nichts passiert ist, wird die Polizei geholt und die Versicherung avisiert. Das kann Stunden dauern. Also ist die ganze Meute aus dem Bus ausgestiegen und hat sich bemueht ein Taxi zu erwischen.

Nach ein paar Minuten hatten wir Glueck und fanden eines. Vom Bus-Terminal haetten wir ohnehin auch ein Taxi nehmen muessen, weil wir nicht genau wussten, wo das Nana-Hotel (weil das Shangri La so teuer ist, hatte ich im Nana per E-mail eine Reservation vorgenommen). Für nochmals 100 Baht fuhren wir also zum Nana, wo wir wie geplant um ca. 14 Uhr ankamen.

Den Nachmittag haben wir mit Einkaufen (Noi wollte noch eine kleine Handtasche besorgen und hat sie fuer 250 Baht auch gefunden) und Baden im Hotel-Pool verbracht. Um 16.30 Uhr machten wir uns frisch und stuerzten uns langsam in die Schale (soweit man langsam stuerzen kann). Draussen wurde es immer wie dunkler und um 17 Uhr begann es wie aus Kuebeln zu regnen. Um 18.30 Uhr sollten wir im Shangri La sein und so fuhren wir um 17.45 vom Nana weg. Der Fahrer des Hotel-Taxis verlangte 300 Baht, was mir ein bisschen teuer schien, aber was soll man machen. Wir hatten die Rechnung ohne den Wirt bzw. den Verkehr gemacht. Es war sowieso Stosszeit und bedingt durch den Regen hatte es noch mehr Verkehr. Manchmal ging 5 oder 10 Minuten ueberhaupt nichts mehr! Der Fahrer begann zu jammern, das Benzin sei heute teurer geworden und er werde verlieren. Aber bei 300 Baht hatte ich kein Bedauern mit ihm. Ich kann auch nach 4 Wochen Thailand immer noch rechnen. Schliesslich trafen wir um 19 Uhr im Shangri La ein und ich befuerchtete, dass die Nationalhymne ohne uns abgesungen worden sei. Weit gefehlt: am Eingang zum Ballsaal stand die ganze Mannschaft der Botschaft zur Begruessung Spalier, angefangen vom Botschafter mit seiner Frau Frieda bis zu Jan dem Polizeiattache und seiner Frau, welche wir von der Schweiz her kennen und mit welchen wir per Du sind. Jedermann war zu spaet gekommen.

Ich weiss nicht wie viele Leute da waren: es waren hunderte, u.a. auch sehr viele von anderen Botschaften. Alle „foodeten wie vergiftet“ und begossen „d’s Gurgeli“ mit Rotwein, Weisswein oder Bier. Natuerlich schlossen wir uns an! Schon beim reinkommen zogen Duftschwaden von Raclette um unsere Nasen und ich hatte Muehe Noi zu folgen, so geil war sie auf Raclette!. Lachs, Cervelats, Weisswuerste mit Sauerkraut, diverse Salate, Pralinen, Kirschtorte (der Weg von Zug war ein bisschen weit und das beste von der Torte war leider mehr oder weniger verduftet), Nusstorte, Schoggicreme, Risotto con Funghi usw usw. Es scheint sich um Tonnen von Fressalien gehandelt zu haben.

Der Botschafter hielt keine Rede sondern begruesste lediglich die Gaeste und stiess, nach dem Abspielen unserer Nationalhymne, auf unseren Praesidenten und, nach dem Abspielen der koeniglichen Hymne, auf den Koenig und die Koenigin an. Als Ueberraschungen traten eine Gruppe von thailaendischen (mit Schweizer Fahnen) Fahnenschwingern (sie koennten noch ein wenig ueben) sowie eine Gruppe von Jugendlichen (das juengste Maedchen war sicher erst um die 10 Jahre alt) mit Trommeln auf. Sie bearbeiteten die Trommeln wie wild und es machte ihnen sichtlich Spass. Diese Vorfuehrung war aber wirklich gut.

Wie es bei Empfaengen so ist, man kennt die Leute nicht, weiss nicht wer vor einem steht und mit wem man reden soll und in welcher Sprache. Ich bemerkte, dass ein Schwarzer in einem weissen Kleid allein war und offenbar auch niemanden kannte. Ich ging davon aus, dass es sich nicht um einen Schweizer handelt (man weiss zwar heute nie genau) und fragte ihn deshalb auf Englisch woher er komme. Es stellte sich heraus, dass es der nigerianische Botschafter war, welcher sich erst seit 2 Monaten in Thailand befand. Ich sprach ein bisschen mit ihm und es stellte sich heraus, dass er bereits in Genf und oft auch in Bern war. Ein netter Mann aber eben ein wenig nigerianisch.

Mut gefasst, zog ich zum naechsten exotisch aussehenden Typen und fragte ihn, ob er der griechische Botschafter sei. Er meinte, mit Griechenland haette er nichts am Hut und schliesslich fanden wir heraus, dass wir beide Schweizerdeutsch sprechen. Es handelte sich um den Chef von Elektrowatt in Thailand, mit immerhin 90 Angestellten. Zu meiner Rechtfertigung sei aber gesagt, dass er in Indien geboren ist, Vater Inder, Mutter Deutsche.

Schliesslich traf ich beim 2. Raclette noch einen wirren (wenigstens in Bezug auf das Aussehen) Typen. Er sagte auf Deutsch, er haette frueher Deutsch gesprochen, jetzt spreche er aber Englisch, Franzoesisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Russisch. Sei Name sei Professor Dr. George Przybyl-Einstein (deshalb „wirr“; siehe Foto links…). Als ich ihn fragte, ob er mit Albert verwandt sei meinte er, ich solle seine Grussmutter fragen.

Hans-Peter Erismann
Hans-Peter Erismann

Schliesslich traf ich noch den rumaenischen Botschafter und seine Frau und ein Ehepaar von der EU in Belgien, welches hier in den Ferien ist. Alles sehr nette Leute.  Natuerlich fand ich auch Zeit mit unserem Botschafter zu sprechen (bzw. er hatte Zeit mit mir zu sprechen) und es stellte sich heraus, dass er nur einige Monate juenger ist als ich. Er gab mir daraufhin die Hand, verbeugte sich und meinte, ich sei sein Boss. Hans-Peter Erismann (siehe Bild rechts) ist wirklich ein aussergewoehnlich netter Mensch und absolut an der richtigen Stelle. Er ueberreichte mir seine Karte und meinte, ich koenne ihn jederzeit anrufen. Er stellte mich dann noch irgend einen Schweizer Arzt vor, welcher auch in Pattaya lebt, aber nur noch Freunde des Botschafters behandelt.

Noi machte mich auf eine Asiatin in einem roten Kleid aufmerksam und meinte, sie kenne sie von irgendwo her. Wahrscheinlich sei es eine Philippinin. Also zog ich Noi zu ihr hin, stellte uns vor, und sagte ihr, dass Noi sie von irgendwo her kenne. Daraufhin lachte sie, stellte ich als Jennifer vor, und sagte im besten Englisch, sie sei die Moderatorin einer TV-Sendung. Noi hat sie taeglich in der Schweiz im thailaendischen Fernsehen gesehen. Wir haben uns ein bisschen mit ihr unterhalten. Sie ist sehr nett und offen und erwartet in 2 Wochen ihr zweites Baby.

Naja, das wars dann so etwa. Fuer den Rueckweg zum Nana nahmen wir ein normales Taxi. Der Fahrer meinte, es herrsche immer noch Stau und ob er einen Umweg machen duerfe. Allerdings sei dies dann teurer. Ich sagte: nur zu. Mit Umweg bezahlten wir schliesslich 130 Baht im Gegensatz zur Hinfahrt mit dem Jammer-Fahrer fuer 300 Baht.

Heute morgen wollte der Hotel-Fahrer fuers Taxi zum Bus-Terminal wiederum 300 Baht. Wir haben uns daraufhin entschlossen, trotz Koffer, den Sky-Train zu nehmen (Nana-Hotel und Bus-Station liegen unmittelbar bei einer Sky-Train-Station) und haben fuer die Fahrt je 20 Baht bezahlt. Eine halbe Stunde spaeter sassen wir bereits im Bus nach Pattaya.

Alles in allem eine Fahrt welche sich gelohnt hat.

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