Sommer 2009, 2. Woche

20.07.2009 – Hua Hin

Heute morgen sind wir relativ früh aufgewacht und haben danach das Frühstücksbuffet „gestürmt“… Heute haben wir vor, einige Häuser zu besichtigen, welche hier angeboten werden. Vorerst aber ohne Kaufabsicht…

Gesagt getan: So haben wir uns vor das Schaufenster eines Anbieters gestellt und haben uns die Häuser angeschaut. 10 Sekunden später

hatten wir schon einen Prospekt in der Hand und das Angebot, dass man uns da hinfahren wolle. Allso haben wir die Gelegenheit einer Gratis-Stadtrundfahrt nicht nehmen lassen und 30 Minuten später befanden wir uns in einem schönen Village, etwas erhöht über der Stadt. Die Häuser waren wirklich schön und auch in einem guten Zustand. Jedoch stehen diese bereits seit 5 Jahren ohne Käufer herum. Die Preise für die Häuser sind etwa 50% zu hoch angesetzt. Das heisst, dass man ein wunderschönes Haus, welches für 10 MB ( Millionen Baht) ausgeschrieben ist, für gut 5 Megabaht bekommen sollte. Ausserdem müsste man noch vieles ändern… Ich denke dass man hier einige gute Schnäppchen machen könnte, vor allem, das Hua Hin ein wirklich hübsches Städchen ist. Hier finded man noch ohne Probleme das ursprüngliche Thailand. Ich denke doch, dass Hua Hin ein guter Standort wäre, wenn wir Mal nach Thailand auswandern…

Der Bahnhof von Hua Hin in Richtung Süden…

Nach der Besichtigungstour sind wir etwas essen gegangen und haben danach am Bahnhof die Tickets für die Weiterfahrt gekauft. Wir werden morgen also um 11:15 Uhr den Zug in Richtung Surat Thani besteigen und dann nach 5 Stunden fahrt in Lang Suan aussteigen. Dort will uns der Bruder von Arun abholen kommen…

Nach dem Ticketkauf haben wir noch einen interessanten Bummel durch die Stadt gemacht und sind danach zurück ins Hotel, um uns wieder im Pool zu erfrischen…

Am Abend sind wir noch etwas essen gegangen. Wir haben uns ein neues Restaurant gesucht, obwohl wir eigentlich mit dem von gestern Abend sehr zufrieden waren. Das war ein Fehler. Ich war enttäuscht, Arun hat sich über den Service geärgert, nur die Kinder waren zufrieden mit ihrer Pizza Prociutto… Daher haben die dann auch nur 5 Baht Trinkgeld bekommen. Danach sind wir zurück ins Hotel gegangen und Arun ist, nachdem die Kinder eingeschlafen waren, noch eine Fussmassage machen lassen, während ich mir einen guten Film  angeschaut habe…

Arun findet Fussmassagen so toll, muss ich wohl auch Mal probieren…

21.07.2009 – Hua Hin – Lang Suan – Lamae

Der Zug hatte, wie üblich, ca. 20 Minuten Verspätung. Die zahlreichen Farangs (Ausländer)auf dem Perron, fingen bereits an, nervös auf ihre Uhren zu schauen, verdunkelte sich der Himmel und es brach ein gewaltiger Wolkenbruch los. Das Perrondach war relativ kurz und die Züge in Thailand relativ lang. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, den Zug einigermassen trocken zu besteigen, da Tutete es plötzlich aus der Ferne und der Zug, er bestand aus zwei Triebwagen, hielt direkt vor unseren Füssen. Wie auf Bestellung, hörte auch gleichzeitig der Regen auf. So bestiegen wir also trocken Fusses den Zug, verstauten unser Gepäck und setzten uns auf unsere reservierten Plätze. In Thailand werden, in den neueren Zügen, die Sitze immer in Fahrtrichtung gestellt, es braucht also niemand rückwärts zu fahren… Kaum hatten wir unsere Plätze eingenommen, wurde uns von einer sexy gestylten Stewardess auch sofort Essen und ein Glas Wasser serviert. Das scheint zum Service in der 2. Klasse dazuzughören…

Es war für mich immer lustig, wie sie vor jedem Bahnhof durch den Zug gegangen ist und wie ein „Number Girl“ in einem Boxkampf, den Stationsnamen ausgerufen hat. Es fehlte nur noch das Pfeiffen der Männer!

Nach gut 5 Stunden Fahrt, den grössten Teil schlafend, trafen wir dann in Lang Suan ein. Das Austeigen verlief etwas hektisch, da der Zug, kaum waren Arun und die Kinder ausgestiegen, schon wieder losfahren wollte, während ich mich noch mit unserem Gepäck abmühte… So konnte auch ich dann, einige Meter weiter, auch noch aussteigen…

Wir mussten etwa fünfzehn Minuten warten, dann traf Aruns Bruder mit seinem Pickup ein. So fuhren wir dann noch die restlichen Kilometer in den Dschungel hinein. Unterwegs hielten wir noch kurz beim Markt von Lamae, um Kaffee, Toast und sonstige Annehmlichkeiten, welche sonst nicht vorhanden sind, einzukaufen…

Herzlicher Empfang in Lamae…

Kaum angekommen, bezogen wir unser Zimmer, in dem es sogar jetzt ein richtiges Bett hat! Wow, was für ein Luxus!Nach einem kurzen Spatziergang durch die Farm, mittlerweile wurde es schon wieder dunkel, zogen wir uns ins Haus zurück und genossen den neuen Satelliten-TV mit 200 Kanälen. So etwas ist hier ein absolutes Must, sowas steht jetzt hier vor jedem Haus. Die Schüssel ist ungefähr 2 Meter gross, damit sie auch ja von jedem gesehen wird. Das angebot reicht von etwa 50 Thailändischen Kanälen, jede Provinz hat einen eigenen Sender, über China, Kabodscha, Laos, Burma, Indien bis hin zu unzähligen arabischen Kanälen. Der einzige für mich brauchbare ist BBC World…

Es gibt ein System für die zahlreichen Ausländer in Thailand, die Schüssel ist nur etwa 30 cm gross und das Angebot ist ungleich vielfältiger, es beinhaltet auch Pay-TV.

Leider gibt es hier kein Netzwerk. Also schreibe ich diesen Bericht weiter offline…

22.07.2009 – Lamae

Heute, nach dem Frühstück, habe ich wieder einmal die elektrischen Anlagen im Haus unter die Lupe genommen. Als ich ein wenig an einem Kabel zog, welches einfach im Boden verschwand, fiel im halben Haus der Strom aus. Ich stellte fest, dass bei der Hauptzuleitung, welche immerin mit 20 Ampere abgesichert ist, die Drähte einfach zusammengedreht worden sind. Das ist hier leider der Standard. Als ich den Wasserkocher austecken wollte, kam der Stecker mit samt der Steckdose aus der Wand. Also fuhren wir ins Dorf, um etwa 60 Meter Kabel in verschiedenen Querschnitten, Schalter mit Steckdosen, Lampen und sonstiges Elektromaterial zu besorgen. Ich kaufte auch drei Verteilerboxen mit Klemmen, damit endlich diese zusammengedrehten Kabel verschwinden… Den Rest des Tages verbrachten wir dann damit, die alte Verkabelung herauszureissen, neue Kabel zu verlegen. Auch die Toilette und die neue Küche bekam nun eine Lampe mit Schalter. Die Küche bekam ausserdem vier stabile Steckdosen, welche jede ein eigenes Kabel vom neuen Hauptverteiler erhielt. An diesem Tag verlegten wir nur die Kabel, das verbriden der Kabel wurde auf morgen verschoben. Der Bruder von Arun glaubte mir nicht in der Verkabelung der Lichschalter mit integrierter Steckdose. Also liess ich ihn machen. Als er etwa zwei Stunden gebastelt hatte, wollte er den Strom einschalten. Ich habe ihm dann einen Plan gezeichnet, was er gemacht hatte und ich konnte ihm beweisen, dass er einen Denkfehler gemacht hat. Er hat mich dann gebeten, es richtigzustellen. Danach schalteten wir den Strom ein und alles lief perfekt. Manchmal kommt es mir echt zugute, dass ich Mal, in jungen Jahren als Elektriker geschnuppert habe… :-)Zumindest weiss ich, dass die Kabel, je nach Querschnitt, genügend abgesichert sein müssen und das die Kontakte fest sein müssen. So etwas ist hier meistens unbekannt. Entsprechend sind auch überall die Installationen, sogar in guten Hotels… Es ist vielleicht noch erwähnenswert, dass es heute den ganzen Tag geregnet hat. Dies ist hier nichts aussergwöhnliches, es regnet hier eigentlich immer, es ist einer der regenreichsten Gebiete in Thaland…

23.07.2009 – Lamae – Surat Thani – Phiphun

Heute haben wir also dann, bei Dauerregen, alle Kabel sauber verlegt und verbridet, was sehr anstrengend war. Danach packten wir einige Dinge und fuhren nach Surat Thani in den Lotus. Dort gibt es auch einen Baumarkt, wo wir noch einige Dinge einkauften. Danach fuhren wir weiter nach Phiphun, wo die Familie von Aruns Buder lebt. Es wurde schon dunkel und während der Fahrt ergoss sich ein heftiges Gewitter.

Nikkke, Michael und Cousine Son…

Zum Glück kennt ja Aruns Bruder Siang die Strasse sehr gut und so hatte ich ein einigemassen sicheres Gefühl. Trotzdem war ich froh, als wir endlich bei seinem Haus, er wohnt weit ausserhalb der Stadt, wohlbehalten und trocken ankamen. Wir waren alle Müde von der Fahrt uns gingen wir alle schlafen.

24.07.2009 – Phipun – Nakhon Sri Tammarat – Phiphun

Heute morgen strahlender Sonnenschein. Endlich Sonne, nach zwei Tagen Dauerregen… Dies Ausicht von einem Haus in den dampfenden Dschungel ist wunderschön. Leider gibt es auch hier kein wirklich brauchbares Netzwerk und ich schreibe diesen Bericht weiterhin offline. Heute wurde ich zum Haus eines Freundes der Familie gefahren, damit ich mich dort duschen und rasieren konnte. Denn der Feund hatte, für die hiesigen Verhältnisse ein äusserst luxurieuses Badezimmer mit fliessendem Wasser! Kaum hatte ich mich frisch gemacht, fuhren wir mit dem Auto nach Nakhon Sri Tammarat. Eine wunderschöne Gegend hier, wir mussten eine Passstrasse hinauffahren, auf der anderen Seite hinunter und schon waren wir in Nakhon Sri Tammarat, der Hauptstadt dieser Provinz. Dort besuchten wir einen wunderschönen Tempel mit einer wunderbar friedlichen Stimmung.

Der buddistische Gong…

Dort wurde für mich auch erstmals das Geheimniss des Buddistischen Gongs enthüllt. Endlich weiss ich, wozu der Gong dient. Ein Mönch hat es mir gezeigt: Man reibt seine Hände mit einer gewissen intensität über die grosse gewölbte Fläche, dadurch gerät der Gong in eine Schwingung, wie wenn man einen nassen Finger auf dem Rand eines Kristallglases reibt… Das soll dann wieder für eine ordentliche Portion „Lucky“ sorgen… 🙂

Danach machten wir noch Halt im örtlichen Carrefour, um für das leibliche Wohl zu sorgen und damit ich morgen ein anständiges Frühstück bekomme… Auf der Rückfahrt hielen wir dann kurz auf einem Markt, um frische Früchte zu kaufen. Danach fuhren wir zurück und gingen schlafen…

25.07.2009 – Phipun – Trang – Phipun

Heute Morgen hat Siang meine Haare geschnitten. Danach haben wir uns auf den 150 Km langen Weg nach Trang gemacht. Dort studiert die älteste Tochter von Siang in der dortigen Universität „Tourist Guide“, Sie wird also zu einer offiziellen Reiseführerin ausgebilded. Wir trafen sie im Womans Dormitory Building, dem Wohnheim nur für Mädchen an. Wir haben dort auch gleich zu Mittag gegessen. Ich hatte ein sehr interessantes Gepräch mit ihr, sie hat in dem halben Jahr schon sehr gut englisch gelernt. Das Mädchen hat natürlich super Aussichten für ihr weiteres Leben. Sie bekommt ein 50% Stipendium vom Staat, den Rest müssen die Eltern aufbringen. Das sind immerhin noch umgerechnet Fr. 350.- pro Quartal. Das ist verdammt viel Geld für eine arme Familie! Auf dem Rückweg hielten wir wieder bei dem gleichen Markt wie gestern und kauften wieder frische Früchte. Danach zeigte uns Siang noch den riesigen Wasserspeicher der Region, dann fuhren wir nach Hause, assen zu Abendessen und schauten ein wenig fern. Um 23:30 Uhr ging die Frau von Siang noch Gummibäume anritzen und ich habe sie ein Stück weit begleitet.

Die Gewinnung von Kautschuk…

Es ist wirklich sehr interessant, wie Kautschuk gewonnen wird. Die Bäume, es sind hunderte, werden um Mitternacht und nochmals um sechs Uhr Morgens neu angeritzt werden. Dabei darf es aber nicht regnen, sonst wird der Saft einfach weggewaschen… Anschliessend werden die halben Kokosschalen an den Bäumen gesammelt, etwas Essig und eine spezielle Chemikalie dazugegeben. Dabei wir der Kautschuk erstmals vulkanisiert und erhält seine Elaszität. Anschliessend wird die Masse zu Matten gepresst und zum trocknen aufgehängt. Nachdem sie ausgehärtet sind, werden sie Matten dann an lokale Händler verkauft. Laut Siang lässt sich mit Kautschuk immer noch ein sehr guter Preis erzielen, jedoch ist auch dieser stetig am sinken. Deshalb fällen neuerdings viele Kautschukfarmer ihre schönen Bäume und pflanzen Ölpalmen. Hier soll die Nachfrage sehr hoch sein und die Preise steigen immer noch…

26.07.2009 – Phipun – Surat Thani – Lamae

Heute sind wir, nach dem Frühstück, wieder zurück nach Lamae gefahren. Nach einigen Kilometern löste sich Plötzlich hinten die 2 Meter lange Leiter auf Ladefläche von Siangs Pickup, überschlug sich zwei Mal in der Luft und zwei Mal auf der Strasse. Die Leiter schlug zwischen zwei fahrenden Motorrädern auf der Strasse auf. Man kann in Thailand manchmal einfach nicht genug „Lucky“ haben…  Die beiden Motorräder fuhren weiter als sei das die normalste Sache der Welt. Das ist es wohl in Thailand auch… Etwa auf halber Strecke hielten wir an, um etwas zu essen. In Lamae angekommen besorgten wir noch eine zweite Leuchtstoff-Lampe für die Küche, welche ich noch installiert habe. Ausserdem musste ich noch eine provisorische Lampe auf dem Vorplatz installieren. Ich habe am Abend eine Flasche Bier getrunken und bin dann schlafen gegangen.

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