Mat und der Lastwagen

Ich bin mit meinem Schwager Mat irgenwohin gefahren. Mit meinem Auto. Er sass vorne neben mir. Wir fuhren so mit 80 über die Mitrapap, eine Art Schnellstrasse. Aber das wäre dann schon die nächste Geschichte. Also. Während wir so dahin holpern, taucht am Horizont ein Lastwagen auf. Aus seinem Auspuff quillt schwarzer Dieselruss. So wie eine Dampflok in früheren Zeiten. Er fährt ziemlich langsam in gleicher Richtung wie wir. Schnell haben wir ihn eingeholt und sind jetzt direkt hinter ihm. Es entspinnt sich folgender Dialog zwischen Mat und mir: „Das ist ja scheusslich!“, sage ich. Nach einer ziemlichen Weile: „Was?“. Ich fühle, wie er nachdenkt, was ich wohl gemeint haben könnte. Ich dopple nach: „Dieser Lastwagen da vorne. Dieser Qualm!“. Es folgt wieder eine Pause. Mat studiert offenbar, was mir an diesem Lastwagen nicht gefällt. Der dichte Qualm macht den Tag zur Nacht. Nach einigen Augenblicken Mat: „Der ist halt alt!“. „Aber muss ein alter Lastwagen denn so viel Dreck rauspusten!?“ frage ich Mat. Oder vielleicht auch mich selbst. Mat lächelt mich an: „Der hat halt kein Geld einen neuen Lastwagen zu kaufen“. Ich dopple nach: „Das kann man doch sicher einstellen. Oder reparieren!“. „Ja, kann man“, bestätigt Mat. „Warum tut er das dann nicht?“ – „Weil er keine Zeit hat – wahrscheinlich“. Ich denke an Europa und frage zurück: „Gibt es niemand, der das kontrolliert? Was sagt die Polizei dazu?“. Mat lacht laut. „Die Polizei…“. „…oder so eine Art Motorfahrzeugkontrolle.“ dopple ich nach. Ich hatte schon mal gesehen, wie sie bei der Polizei in einem Werkhof Lastwagen kontrolliert haben. Ich dachte mir, das muss doch System haben. Aber hat es nicht. So wie vieles in Thailand. Mat sagt „Der spürt ja seinen eigen Qualm nicht. Der sitzt ja vorne drin. Kein Problem!“. Ich resigniere. Es ist manchmal besser die Frage ‚warum‘ aus dem Vokabular zu streichen. Die Antwort ist sowieso meist falsch. Oder wenn sie richtig ist, dann führt sie zu Depressionen…

UB.

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