Die Atombombe auf Hiroshima

Am 6. August 1945, um 8:16 Uhr Ortszeit detonierte die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene US-amerikanische Atombombe „Little Boy“ in etwa 600 m Höhe über dem bis dahin von Bombardierungen verschont gebliebenen Hiroshima…

Dies war der weltweit erste Atomwaffeneinsatz, der zwischen 90.000 und 200.000 Todesopfer forderte und 80 % der Stadt zerstörte…

Viele weitere Menschen und deren Nachkommen starben an den Spätfolgen oder leiden noch heute an ihnen.

Die US-Regierung rechtfertigte diesen Atombombenabwurf (ebenso wie einen weiteren drei Tage später über Nagasaki) mit dem Bestreben, den Zweiten Weltkrieg rasch und ohne eine für beide Seiten sehr verlustreiche Invasion zu beenden. Diese Erklärung ist aus verschiedenen Gründen umstritten; eine Theorie besagt, daß der Hauptzweck darin bestand, in Vorwegnahme des bereits absehbaren kalten Krieges die Sowjetunion einzuschüchtern. Einer anderen Theorie zufolge wollte man die Gelegenheit nutzen, um die Atombombe an einer bis dahin unzerstörten Stadt zu testen.

Während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges (1894/95) war Hiroshima kaiserliches Hauptquartier, in der Folgezeit wurde es zu einem militärischen Zentrum des Kaiserreichs Japan. Bis zum Zweiten Weltkrieg gewann die Stadt zunehmend an Bedeutung und wuchs zur siebtgrößten Stadt Japans…

Nach dem Wiederaufbau ab 1949 entwickelte sich Hiroshima zu einem wichtigen Industriestandort und ist heute mit über 1,1 Mio. Einwohnern die zehntgrößte Stadt Japans…

Quelle: Wikipedia

Die Atombombe auf Nagasaki

Am 09. August  jährt sich der fatale Atombombenabwurf auf die japanische Hafen- und Industriestadt Nagasaki.

Die Firma Mitsubishi, welche die meisten Kriegsschiffe und Flugzeuge für die Kaiserlichen Japanischen Streitkräfte herstellte, liess Nagasaki zum Ziel der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg werden…

Am 9. August 1945 um 11:02 Uhr warf ein amerikanischer Bomber (B-29, „Bocks Car“) eine Atombombe über der Mitsubishi-Waffenfabrik ab, als sich gerade eine Wolkenlücke auftat.

Ursprüngliches Ziel waren die Schiffswerften. Die Atombombe, Fat Man (22kt TNT-Äquivalent) genannt, war nach der über Hiroshima abgeworfenen die zweite, die über Japan explodierte. Obwohl die Bombe ihr Ziel um mehr als 2 km verfehlte, ebnete sie fast die halbe Stadt ein.

Etwa 31.000 der 240.000 Einwohner wurden sofort getötet. Da Nagasaki in einem Tal liegt, blieb aber wenigstens der Feuersturm aus.

Viele Menschen sterben in Folge der Strahlenkrankheiten.
(Schätzungen: 1946 = ~75.000: 1950 = ~140.000)

Strandsäuberung als verdeckter Schlag gegen die Mafia

PHUKET: Seit Monaten steht an den meisten Stränden Phukets sprichwörtlich kein Stein mehr auf dem anderen. Seit die Militärregierung die Säuberung von illegalen Bauten, nicht autorisierten Händlern und sogar von Liegestühlen und Sonnenschirmen angeordnet hat, geriet die heile Welt vergangener Jahre ins Wanken. Begeisterung und Kritik prallen aufeinander und nicht minder die Interessen der Militärregierung und der einstigen Geschäftemacher an Phukets teuren Sandstränden.

In thailändischen Medien sorgen die brachialen Bagger-Einsätze seit Monaten für Schlagzeilen. Auch in der Schweiz und in Deutschland steigen große Zeitungen und Illustrierte in das Thema ein – wie jüngst das Hamburger Nachrichtenblatt DER SPIEGEL. In der aktuellen Ausgabe ziehen die Autoren Bilanz: ‚Bagger gegen Liegestühle‘ heißt der Titel, und es wird nicht unkritisch reflektiert, dass Phukets Strände mit der zuletzt erfolgten Abrissaktion am Surin Beach frei sind von wilden Bauten und wildernden Händlern.

Nicht jedem gefällt das, vor allem nicht denjenigen, die sich jahrzehntelang mit lukrativen, aber illegalen Mieteinnahmen die Taschen vollstopften. Im Grunde wusste auf Thailands größter Ferieninsel jeder, dass sich mafiöse Familienclans mit Hilfe der Verwaltungen und Politik die Filetstücke am Strand einverleibten und mit horrenden Wuchermieten die Milliarden in ihren Taschen mehrten – und damit ihre Macht.

Als im Juni 2014 der Polizeichef der südthailändischen Region 8, Generalmajor Panya Mamen, der Taxi- und Tuk-Tuk-Mafia auf Phuket den Krieg erklärte, hielten sich viele der Protagonisten und ihre Helfershelfer für unangreifbar. Das änderte sich, als eine von Polizei und Militär koordinierte Aktion am 26. Juni einige Hundert der Übeltäter hinter Schloss und Riegel brachte. Von diesem Tag an fing alles an anders zu sein. Die Polizeikräfte vor Ort wurden von Bangkok und Surat Thani aus angewiesen, erbarmungslos gegen Taxiunternehmer vorzugehen, die ihre Kunden beim Fahrpreis übervorteilten und bei Protesten misshandelten.

Was hat das Problem der Taximafia auf Phuket mit den Strandsäuberungen zu tun? – Sehr viel, denn damals verriet der Polizeibeauftragte Mamen im internen Kreis, dass an einer langfristigen Strategie gearbeitet werde, um den Mafiasumpf trocken zu legen. Mamen’s Familie wurde bedroht, ungeachtet der Tatsache, dass er Südthailands einflussreichster Polizeioffizier war. Panya Mamen wusste um die Ernsthaftigkeit solcher Drohungen und ließ sich versetzen. Selbst Polizeigeneräle sind im eigenen Land nicht sicher, wenn sich lokale Mafia-Potentaten gegen sie verschwören.

Kennern der Situation auf Phuket dämmerte schon damals, dass sich die Polizeispitze Thailands und die Militärregierung durch solche Gebärden nicht einschüchtern lassen werden. Schnell reifte dort die Erkenntnis, dass einzelne, abkommandierte Antimafia-Kämpfer einem zu hohen Risiko ausgesetzt sein könnten. Die einzige Chance sahen die Väter der heutigen Räumungsaktionen in einer nachhaltigen Trockenlegung der Finanzströme.

Keine Mieteinnahmen durch Taxifahrer, kein Geld mehr von Strandbarbetreibern und Liegestuhl-Kleinunternehmern, keinen Baht mehr von den armen Teufeln, die am Strand Früchte und Eiscreme feilboten und manchmal von korrupten Aufsehern um ihre ganzen Tageseinnahmen erleichtert wurden. In der Nachhaltigkeit liege der Erfolg – wenn nötig auch auf Kosten der Touristen, lautete die unausgesprochene Devise.

Die nachfolgende Kritik internationaler Medien, unterstützt durch authentische Berichte europäischer Touristen, denen an den Stränden von Phuket Sonnenschirme und Liegestühle faktisch unter dem Allerwertesten weggezogen worden waren, verstummte nicht mehr. Für viele Urlauber, in erster Linie Familien mit Kindern, schien das unbarmherzige Vorgehen thailändischer Staatsträger in eine touristenfeindliche Agitation auszuarten. In Internetforen und sozialen Netzwerken schworen nicht wenige erzürnt ihrem Lieblingsurlaubsziel ab: „Nie wieder Phuket, nie wieder Thailand!“

Das änderte nichts an der Strategie: Dass die Säuberungen der Strände auf Phuket trotz des internationalen Gegenwindes nur ein Anfang waren, wird immer deutlicher. Längst stehen weitere Destinationen wie Koh Samui, Khao Lak und Pattaya im Visier der Armeeregierung. Die Unruhe steigt. Wer könnte als nächstes dran sein? Wen wird es erwischen? Alle Hotels und Restaurants an Stränden oder nur die vielen illegalen Beton- und Bretterbuden, die sich metastasenhaft in den Sand gegraben haben? Thailands Armeeführung und der Nationale Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) ließen unüberhörbar anklingen, dass Phuket ein Anfang war und nicht das Ende.

Die Reaktionen werden noch kontroverser und wütender werden. Richtig oder falsch, angemessen oder touristenfeindlich – eine objektive Antwort ist unmöglich. Natürlich war es bequem, sein Bier am Strand zu trinken, sich in einen der tausenden von Liegestühlen zu fläzen, den Schirm auf, den Cocktail und die frischen Früchte vom ‚Strandbutler‘ angeliefert. Wenige kratzte die Realität: „Ich habe nur Urlaub und da möchte ich es so bequem wie möglich haben.“

Dass so viel mehr dahinter steckt, dass sich die Hydra der Inselmafia mit unstillbarer Gier nährte, ihre Günstlinge protegierte und andere von der Lebensader abtrennte – nach Gutdünken und in Cosa Nostra-Manier, wer traute sich das laut zu denken? Es war ein geduldetes Spiel, bei dem viel Geld unter dem Tisch floss. Kritik konnte tödlich sein. Diejenigen, die auf Phuket Gesetze durchsetzen sollten und die Sicherheit gewährleisten, saßen selbst an den Futternäpfen…

Die nahe Zukunft wird zeigen, wie sich Thailands Tourismusverbände mit den zu erwartenden Folgen weiterer Räumungen auseinandersetzen. Wenn Phuket erst der Anfang war und Koh Samui und weitere Destinationen folgen, dann gerät Thailands wichtigster Devisenbringer in Seenot. Wieder werden die Touristen nicht verstehen, weshalb man ihre Idylle mit Baggern bekämpft. Und wieder werden treue Feriengäste ihre Koffer packen und drohen, nicht wieder zu kommen.

Es mutet an wie ein Teufelskreis, in den sich die Armee mit ihrer harten Gangart katapultiert hat. Wird der Preis zu teuer? Wer wagt das heute zu beurteilen? Es geht nicht allein um Feriengäste aus aller Welt, es geht um Thailands Zukunft.

Sam Gruber (Der Farang)

Die digitale Kluft in Thailand

Laut einer Studie des Asean-Verbandes ist Thailand (hinter Singapur und Malaysia) industriell am stärksten entwickelt.

Dazu trägt neben der Auto- auch die Agroindustrie bei, die bezüglich Verwertung und Veredelung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Asien führend ist und einen Umsatz von rund 25 Mrd. $ generiert.

Doch die Herausforderungen sind bekannt: Das Königreich muss seine Grundlagen weiter verbessern, um am industriellen Aufschwung Asiens teilzuhaben und in den Rang einer wissensbasierten Volkswirtschaft aufzusteigen. In diesem Zusammenhang ist jüngst eine Studie der Asiatischen Entwicklungsbank veröffentlicht worden. In einer entsprechenden Rangliste ist Thailand hinter China, Malaysia, Indonesien und Indien klassiert.

Defizite im Bildungssystem, die in dem UNDP-Human-Development-Bericht alarmierend als Anlass zur Besorgnis umschrieben werden, tragen dazu bei, dass Thailand trotz ansprechender wirtschaftlicher Entwicklung beim Human-Development-Index (HDI) nur den 103. Platz (von 186 Nationen) belegt. Der IT-Sektor ist unterentwickelt, und aufgrund des gesellschaftlichen Gefälles und der damit zusammenhängenden ungleichen Bildungschancen droht die «digitale Kluft».

Der Begriff digitale Kluft taucht seit Mitte der 1990er Jahre in der öffentlichen Diskussion auf. Der Begriff steht für die These beziehungsweise Befürchtung, dass die Chancen auf einen Zugang zum Internet und die anderen Informations- und Kommunikationstechniken ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig sind und dass diese Chancenunterschiede ihrerseits gesellschaftliche Auswirkungen haben. Mit anderen Worten: Wer Zugang zu modernen Kommunikationstechniken hat, hat bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen.

Thailand gehört damit zu jenen Ländern, die durch die Middle-Income-Falle bedroht sind. Sie betrifft jene Schwellenländer, deren Produktivitätsfortschritte mit der Lohnentwicklung nicht mithalten und die damit für Investoren unattraktiv werden…

Damit diese Kluft verhindert werden kann braucht es dringend Investitionen in das marode Bildungssystem.

Mit dem Putsch vom Mai 2014 ist in Thailand politisch wieder Ruhe eingekehrt. Stabilität herrscht deswegen aber noch nicht.

Die Machtergreifung der Generäle zeigt eher, dass Thailand auch für Investoren weniger berechenbar ist, als es bisher den Anschein machte. Das Eingreifen starker Hände wird in in- und ausländischen Industriekreisen zwar durchaus wohlwollend kommentiert aber der Übergang zu einem demokratischeren Regime steht genauso wenig fest wie der wirtschaftspolitische Kurs der neuen Regierung unter Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das Land weiter entwickelt…

Thailands Agrarpolitik: Verdorbener Reis, Schulden und fehlgeleitete Bauern

In Thailand hat die Regierung mit festen Abnahmepreisen für Reis Schiffbruch erlitten. Die marktfremde Politik begünstigt Grossbauern, sie schafft Fehlanreize und hat den Staatshaushalt in Schieflage gebracht.

Wie tief der Wurm in Thailands Landwirtschaftspolitik steckt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass selbst jene, die davon profitieren sollten, auf die Barrikaden steigen. Seit Wochen blockieren wütende Reisbauern Strassen des Königreichs, um auf die ausgebliebenen Subventionszahlungen aufmerksam zu machen. Kommen die Bauern nicht bald zu ihrem Geld, wollen sie sich der Protestbewegung in der Hauptstadt anschliessen, die Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra lieber heute als morgen stürzen möchte. Anfang Februar fuhren aufgebrachte Bauern, die zum Teil seit vier Monaten auf die ihnen zustehenden Zahlungen warten, mit Traktoren und Lastwagen vor dem Handelsministerium in Bangkok vor.

Von Wettbewerbern verdrängt

Die verzögerten Zahlungen sind aus ökonomischer Sicht noch das geringste Problem einer Agrarpolitik, die darauf abzielte, den Lebensstandard der thailändischen Reisbauern zu heben. Sie garantierte einen fixen Abnahmepreis für ungeschälten Reis von 18 000 Baht (548 $) pro Tonne und übertraf damit Weltmarktpreise um bis zu 50%. Die Regierung begründete das 2011 lancierte Programm im Weiteren mit der Ernährungssicherheit, die durch die produktgebundenen Subventionen gestärkt werde. Thailand könne als «Reis-Grossmacht» höhere Preise durchsetzen, wurde behauptet. Die Architekten dieser irregeleiteten Landwirtschaftspolitik liebäugelten zudem mit einem Kartell der Exporteure und glaubten, sie könnten mit einer vorübergehenden Verknappung des Angebots die Preise in die Höhe treiben.

Eingetreten ist in vieler Hinsicht das pure Gegenteil: 2012 brachen die Exporte um mehr als einen Drittel ein, und Thailand verlor seine Position als weltweit führender Reisexporteur. Bangkok wurde von Vietnam und von Indien überholt, auch weil Delhi sein Ausfuhrverbot für Reis aufgehoben hatte. Nach Jahrzehnten der Selbstisolation versucht sich Burma neuerdings wieder als bedeutender Exporteur zu positionieren. Die Philippinen sodann erhöhten ihre Eigenproduktion.

Während die thailändischen Reisbauern, eine wichtige Klientele der Regierungspartei Pheu Thai, ihre Produktion erhöhten, um mehr Einkommen zu generieren, wuchsen die Lagerbestände rapide an; in den Silos des Landes lagern derzeit rund 20 Mio. t Reis, was mehr als der Hälfte des weltweiten Handelsvolumens für Reis entspricht. Da der Staat Reis ohne Mengenbeschränkungen aufkaufte, verführte er die Bauern zum exzessiven Anbau jenseits der Bedürfnisse des Marktes.

Vernichtende Kritik

Im Gegensatz zu den Versprechungen der Politik hat sich das Los der einkommensschwachen Bauern aber nicht entscheidend verbessert. Laut einer Studie der Weltbank gehören lediglich 18% der ärmeren Bauern zu den Nutzniessern der subventionierten Preise, da in ihren Betrieben nach dem Eigenkonsum nur wenig Überschüsse resultieren. Vom System profitieren primär wohlhabende Grossbauern, die über moderne Bewässerungsanlagen verfügen und dadurch häufiger ernten können, sowie die Betreiber von Getreidemühlen.

Je länger diese Agrar-Subventionitis andauert, desto stärker drohen die Kosten aus dem Ruder zu laufen. Im Erntejahr 2011/12 wies die Regierung einen Verlust von 4,3 Mrd. $ aus, was manche Beobachter als kräftige Untertreibung bezeichnen. Das 2011 gestartete Programm soll die Steuerzahler bis anhin rund 20 Mrd. $ gekostet haben. In seinem jüngsten Länderexamen stellte der Internationale Währungsfonds (IMF) fest, das Vertrauen in Thailands öffentliche Finanzen sei angesichts der unklaren Angaben zum Finanzrahmen der Ankäufe erodiert. Vor dem Hintergrund der steigenden Verschuldung des Schwellenlandes warnte ferner die Rating-Agentur Moody’s, das Programm stelle eine Gefahr für die Fiskaldisziplin dar. Betrug Thailands Verschuldung 2010 lediglich 41,7% des Bruttoinlandprodukts (BIP), ist die Quote inzwischen auf 45,5% (September 2013) gestiegen. Subventioniert wird überdies der Anbau von Mais und Gummi.

Ausser der öffentlichen Verschuldung hat bemerkenswerterweise auch jene der Bauernschaft selbst zugenommen – und zwar nicht erst seitdem die Zahlungen der Regierung ausgeblieben sind. Einige Reisbauern dürften Investitionen in modernes Gerät getätigt haben, um die Produktionsmengen zu erhöhen. In einem aufschlussreichen Aufsatz schreiben Jan Seidel und Rainer Adam von der Friedrich-Naumann-Stiftung, die volkswirtschaftlichen Verluste stünden in keinem Verhältnis zum angeblichen Nutzen, weil die Regierung den Reismarkt monopolisiere und alle Glieder der Wertschöpfungskette kontrolliere und steuern wolle.

Das Aufkaufprogramm bindet in der Einschätzung von Seidel und Adam öffentliche Mittel, die besser in den Ausbau der Infrastruktur, die landwirtschaftliche Forschung oder in eine Ernte-Versicherung gesteckt würden. Damit könnten Einkommenssteigerungen für die Bauern effektiver und nachhaltiger erreicht werden.

China steigt aus

Der IMF seinerseits legte der thailändischen Regierung ans Herz, das Programm aufzugeben und einkommensschwache Haushalte mit gezielten Transferzahlungen zu unterstützen. Unter Beobachtung steht Thailand auch vonseiten der Welthandelsorganisation (WTO): Die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Australien und Kanada wollen geklärt haben, ob Bangkok mit seinen Subventionen nicht gegen WTO-Recht verstösst.

Das jetzige System, das Reishändler und weitere Akteure zu Abhängigen der Bürokratie macht, öffnet zudem ein weites Feld für Korruption und intransparente Geschäfte. So wurden laut thailändischen Presseberichten mehrfach Personen mit politischen Verbindungen begünstigt, oder es wurde Reis aus den Nachbarländern nach Thailand geschmuggelt und zu den marktfremden Preisen an die Regierung veräussert.

Ins Visier der Anti-Korruptions-Kommission geriet neben einem ehemaligen Handelsminister die Regierungschefin Yingluck Shinawatra, die als Vorsitzende des sogenannten Reis-Komitees ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben soll. Führt das zweifellos auch politisch motivierte Verfahren zu einem Schuldspruch, droht der Schwester des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra ein Impeachment. Die Berichte über Misswirtschaft im Zusammenhang mit dem Reishandel brachten China Anfang Februar dazu, eine Bestellung von 1,2 Mio. t – rund 14% von Thailands Jahresexporten – zu annullieren. Peking fehle derzeit das Vertrauen, mit Thailand ein solches Geschäft zu tätigen, gestand Handelsminister Niwatthamrong Bunsongphaisan ein. Dies bedeutete einen weiteren Rückschlag für Bangkok, hatte man doch darauf gehofft, mit sogenannten Government-to-Government-Deals die überfüllten Reis-Silos leeren zu können. Im vergangenen Jahr hatte sich bereits Indonesien alternativen Beschaffungsquellen zugewandt. Und neue Abnehmer wie der Irak und Benin füllen die entstandenen Lücken nicht aus.

Gefangen im Populismus

Da Yingluck seit Dezember 2013 lediglich einem Übergangskabinett vorsteht und wegen der politischen Verwerfungen im Königreich nicht absehbar ist, wann eine neue Regierung gebildet werden kann, sind rasche Entscheide schwierig. Für den Abschluss von Lieferabkommen mit weiteren Ländern braucht die Ministerpräsidentin die Zustimmung der ihr wenig freundlich gesinnten Wahlkommission.

Im Januar sickerte durch, dass thailändische Beamte offenbar versucht hatten, Reis 30% unter den Produktionskosten an die Philippinen zu verschachern. Dies geschah, nachdem der Taifun «Haiyan» im November viele Anbauflächen für Reis zerstört hatte. Trotz den offerierten Preisabschlägen gaben die Philippinen Vietnam, ihrem traditionellen Lieferanten, den Vorzug.

Derweil klagen mehr als eine Million thailändische Bauern über ausgebliebene Zahlungen der Regierung. Selbst staatliche Institute wie die Krung Thai Bank lehnten es ab, zusätzliche Mittel für das Programm zur Verfügung zu stellen. Eine vom Finanzministerium angesetzte Auktion für einen Sonderkredit wurde unlängst abgeblasen: Viele Banken sahen von einer Beteiligung ab, weil sie daran zweifelten, dass die Übergangsregierung dazu berechtigt ist. Bereits im vergangenen Jahr brauchte die staatliche Bank for Agriculture and Agricultural Cooperatives, die den Ankauf von Reis finanzieren soll, eine Geldspritze. Schon damals harzte es mit dem Absatz der Reisvorräte.

Yingluck macht für den jüngsten Schlamassel die Protestbewegung des ehemaligen Vizeministerpräsidenten Suthep Thaugsuban verantwortlich. Seit vergangenem November wird die Arbeit der Verwaltung durch Sabotageaktionen beeinträchtigt. Von Regierungsseite wurde zudem versucht, die Kalamitäten mit währungspolitischen Entwicklungen zu erklären.

Obwohl auch die überzeugtesten Anhänger dieser populistischen Agrarpolitik erkennen müssen, dass sie auf lange Frist kaum durchzuhalten ist, sind selbst marginale Anpassungen nur schwer durchzusetzen. Als die Regierung eine Reduktion des Abnahmepreises um 1500 B (46 $) erwog, drohten die Bauern sofort mit Protesten. Die Vorgängerregierung glich jeweils die Differenz zwischen einem Mindestpreis und dem Marktpreis aus – eine Art Interventionismus, der den öffentlichen Haushalt weit weniger belastete.

Ein Käufermarkt

Das von Yingluck initiierte Stützungsprogramm für die Reisbauern läuft Ende Februar 2014 formell aus. Das gegenwärtige Übergangskabinett ist nach Angaben des Handelsministeriums nicht ermächtigt, eine Verlängerung der Subventionen zu genehmigen. Zumindest vorübergehend muss sich der Agrarsektor daher dem freien Markt fügen. Für 2014 haben die thailändischen Reisexporteure einen Zuwachs der Ausfuhren von 14% veranschlagt. Allerdings werde man den Verkaufspreis bis auf 370 $ pro Tonne senken müssen. Dass die thailändische Regierung in der Bredouille steckt und angesichts der beschränkten Lagerfähigkeit und von Liquiditätsproblemen den Ankauf von Reis zu verringern sucht, haben auch potenzielle Abnehmer begriffen.

Wenig produktive Landwirtschaft

Thailands ländliche Regionen haben einen enormen Entwicklungssprung hinter sich: Lebten vor einem halben Jahrhundert noch 96% der Landbevölkerung unter der Armutsgrenze, beträgt dieser Anteil nunmehr 12%. Bauern, die einst in der Subsistenzlandwirtschaft ein hartes Leben gefristet hatten, erzielen inzwischen Überschüsse. Sie haben sich alternative Einnahmequellen erschlossen mit dem Resultat, dass lediglich jeder fünfte Bauernbetrieb sein Einkommen ausschliesslich im Agrarsektor erwirtschaftet.

Im Unterschied zu anderen Wirtschaftssektoren vermochte die Landwirtschaft, die 42% von Thailands Arbeitskräften beschäftigt, indes die Produktivität nur geringfügig zu steigern. Ein Industriearbeiter trägt achtmal mehr zum Bruttoinlandprodukt (BIP) bei als sein Kollege im Agrarsektor. Besonders ausgeprägt ist das Malaise im Reisanbau: Im Nachbarland Laos, dem Thailand sonst entwicklungsmässig um Welten voraus ist, erzielen die Reisbauern höhere Durchschnittserträge.

In ihrer Analyse der thailändischen Agrarpolitik monieren Jan Seidel und Rainer Adam von der Friedrich-Naumann-Stiftung, die Regierung suggeriere, dass die Einkommenslücke zwischen Bauern und Industriearbeitern mit Marktinterventionen geschlossen werden könne. Vernachlässigt werde hingegen die langfristig notwendige Transformation der Landwirtschaft zu einem produktiveren Wirtschaftszweig. Der Internationale Währungsfonds (IMF) verweist darauf, dass sich der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung im vergangenen Jahrzehnt kaum verändert hat, was auf eine mangelnde Mobilität der Arbeitskräfte hindeutet.

Bereits während der Amtszeit von Thaksin Shinawatra (2001 bis 2006) waren Milliardenbeträge in die ärmeren ländlichen Regionen gepumpt worden. Dies geschah im keynesianisch geprägten Glauben, damit werde der Konsum angekurbelt und würden Multiplikator-Effekte für die Gesamtwirtschaft erzielt. Mit derselben Argumentation bahnte die Regierung grosse Infrastrukturprojekte an, sie gewährte günstige Kredite, und sie bot medizinische Behandlungen zum Fixpreis an.

Die populistische Wirtschaftspolitik («Thaksinomics») führte in Thailand zwar zu einer markanten Reduktion der absoluten Armutsquote. Nur minim verringerte sich hingegen das Einkommensgefälle. Yingluck kopierte zahlreiche Initiativen ihres 2006 vom Militär entmachteten Bruders und machte neben der populistischen Agrarpolitik Steuererleichterungen für Erstkäufer von Häusern und Autos zu Grundpfeilern ihrer (wankenden) Wirtschaftspolitik.

Marco Kauffmann Bossart, Bangkok für NZZ.CH

 

Arbeiten in Thailand

Wer hat nicht schon Mal mit dem gedanken gespielt, nach Thailand auszuwandern und dort zu arbeiten?

Zuvor muss man aber daran denken, dass die Thais nicht darauf gewartet haben, dass Handwerker aus Europa den Thailändern die Arbeit wegnehmen…

Auf Erlass des Königs wurde vor einigen Jahren eine schwarze Liste von Tätigkeiten erstellt, welche Ausländer auf keinen Fall ausführen dürfen!

Die Auswirkungen dieser Berufsverbote für ausländische Spezialisten, sind besonders im Elektrohandwerk überall recht gut sichtbar…

Sicher, diese Liste wird sehr locker gehandhabt, wenn man aber einen Ausländer aus irgendwelchen Gründen wieder loswerden möchte, er wird nicht mehr gebraucht oder steht in Konkurenz zu einem  Thailänder, wird diese Liste zu einem äusserst wirksamen Mittel!

Im Falle des Verstosses gegen diese Verbote drohen teilweise hohe Geldstrafen, evtl. Haftstrafen. Auf jeden Fall droht meistens die Ausweisung aus Thailand und ein Wiedereinreiseverbot von 5 Jahren…

Folgende Berufe / Berufsgruppen sind vertreten:

  • Arbeiten als Arbeiter, Hilfsarbeiter
  • Arbeiten in der Landwirtschaft, Tierzucht, Forstwirtschaft, Fischerei, Farmaufsicht
  • Maurerhandwerk, Zimmerhandwerk, Elektroinstallationen oder andere Bauberufe
  • Holzschnitzereien
  • Das gewerbliche Steuern von Fahrzeugen
  • Betreiben eines Ladens
  • Durchführen von Auktionen
  • Buchführungsprüfung (gelegentliche interne Rechnungsprüfung zulässig)
  • Herstellung von Schmuck
  • Friseur/in oder Kosmetiker/in
  • Webereien von Hand
  • Hestellen / Flechten von Matten etc aus Schilf, Stroh oder Bambus
  • Manuelle Hestllung von Papier
  • Herstellen von Farben und Lacken
  • Herstellung thailändischer Musikinstrumente
  • Herstellung von Produkten mit Gravierung
  • Herstellung von Bronzewaren
  • Herstellung thailändischer Puppen
  • Herstellung von Matratzen oder Polsterdecken
  • Herstellung von Kollektenschalen
  • Manuelle Herstellung von Seidenprodukten
  • Herstellung von Buddhastatuen oder Bildern
  • Herstellung von Messern
  • Herstellung von Papier- oder Stoffschirmen
  • Schuhmacherei
  • Hutmacherei
  • Tätikeit als Makler und Vermittler, ausser im Verkauf an Ausländer
  • Schneiderei
  • Herstellung von Keramik
  • Manuelle Zigrettenherstellung
  • Tätigkeit als Jurist
  • Verwaltungsaufgaben
  • Herstellung von thailändischen Schriften
  • Tätigkeit als Strassenverkäufer
  • Tätigkeit als Touristenführer oder Reiseagent
  • Tätigkeit als Architekt
  • Tätigkeit als Hoch oder Tiefbauingenieur

Kurz zusammengefasst:

Liebe Ausländer, kommt bitte in unser Land, lasst Euer Geld und Euer Wissen hier und reist baldmöglichst wieder ab!

 

Die radioaktive Zerfallskette von Plutonium und ihre Spätfolgen

Dass der explodierte Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl die Umgebung auf Jahrhunderte unbewohnbar machen würde, war zu erwarten. Unerwartet, doch physikalisch erklärlich ist, dass die Radioaktivität in Weissrussland heute allerdings noch gefährlicher ist als in den Jahren direkt nach dem Unglück…

Es gibt verschiedene Sorten Radioaktivität, abhängig davon, welche Art von Teilchen aus dem zerfallenden Atomkern fliegen. Die bekanntesten sind Alpha-, Beta, Gamma- und Neutronenstrahlung. Hinzu kommen die entstehenden Spaltprodukte wie Jod und Cäsium, die beim Zerplatzen eines Urankerns unmittelbar entstehen, da sie beide ungefähr die Hälfte an Protonen und Neutronen enthalten. Alle diese Spaltprodukte können dabei lebendes Gewebe zerstören, doch sind die Auswirkungen unterschiedlich.

Gammastrahlung ist dabei am durchdringendsten, Betastrahlung – Elektronen – wird dagegen leichter aufgehalten und Alpha-Strahlung – Heliumkerne – kann nicht einmal Papier oder Haut durchdringen. Deshalb gilt sie mitunter als ungefährlicher, doch dies stimmt nur, solange sie sich außerhalb des Körpers befindet. Wenn sie auf lebendes Gewebe stößt, ist sie besonders zerstörerisch. Und dies geschieht sehr leicht durch Einatmen oder Verschlucken.

Neutronen sind gar gleichzeitig durchdringend und zerstörend, was erklärt, wieso die Uran-Atombombe von Hiroshima deutlich tödlicher war als die Plutonium-Atombombe von Nagasaki, obwohl Spreng- und Hitzewirkung sowie Gammastrahlung bei beiden etwa gleich schlimm ausgefallen waren. Die Neutronenstrahlung der Uran-Atombombe war jedoch etwa zehnmal so stark.

Die bei der Atomspaltung entstehenden Jod- und Cäsiumisotope (1) 131J und 137Cs sind dabei selbst wieder radioaktiv und führen beim Zerfall zu Beta- und Gammastrahlung. Jod 131 zerfällt bereits innerhalb von 8,1 Tagen zur Hälfte, was zur Folge hat, dass es anfänglich sehr stark strahlt, doch innerhalb eines Jahres praktisch verschwunden ist. Gefährlich ist das Isotop, weil es sich als Jod in der Schilddrüse anreichert, was zur Radiojod-Therapie (2) verwendet werden kann, doch nach Atomunglücken in solchen Maßen in die Umgebung gerät, dass die Ansammlung in der Schilddrüse dieser gefährlich wird. So hat sich die Rate von Schilddrüsenkrebs bei Kindern nach dem Atomunglück von Tschernobyl in der dortigen Regien verneunzigfacht. Es wird deshalb versucht, die Schilddrüse mit Jodtabletten, die das normale, nicht radioaktive 127J enthalten, so zu übersättigen, dass sie anschließend weniger des gefährlichen 131J aufnimmt.

137Cs hat dagegen eine Halbwertszeit von über 30 Jahren und lagert sich ähnlich wie das bei Atombombenexplosionen frei werdende radioaktive Strontium (3) 90 anstelle von Kalzium in den Knochen ab. Es stellt heute das Hauptkontingent der über Europa verteilten radioaktiven Produkte aus dem Unglücksreaktor.

Neben den Zerfallsprodukten entsteht in einem Atomreaktor jedoch unter Neutronenbeschuss aus dem stabilen Uran 238 auch jede Menge Plutonium (4) – ein sehr giftiges Element, das natürlich praktisch nicht mehr vorkommt, da alle Isotope radioaktiv und mittlerweile zerfallen sind.

Reaktoren der Tschernobylbauweise RMBK produzieren sogar ausgesprochen viel Plutonium, da sie genau hierfür – nämlich zum Erbrüten von Plutonium für den Atombombenbau – konstruiert worden waren. Man hatte dann lediglich die ursprünglich militärischen Reaktoren immer größer gebaut, um stattdessen Strom zu erzeugen. Folglich wurde bei der Explosion von Tschernobyl auch jede Menge radioaktives Plutonium frei, bei dessen Zerfall fast immer Alpha-Strahlung frei wird. Dies macht Plutonium in der Umwelt alleine bereits gefährlich genug.

Nur ein Plutonium-Isotop – 241Pu – ist ein Betastrahler mit einer Halbwertszeit von 14,4 Jahren. Das klingt also ungefährlicher, doch das ist es nicht. Nach 14,4 Jahren hat sich also die Hälfte des 241Pu in 241Am umgewandelt – ein Americium (5)-Isotop. Das ist nun etwas stabiler und hat eine Halbwertszeit von 432,2 Jahren. Doch es ist ein gefährlicher Alpha-Strahler.

Die Folge: Heute ist die Alphastrahlung in Weißrussland (Belarus (6)) dreimal so hoch wie 1986 und Beeren oder Pilze aus der Gegend sind nach wie vor hochgefährlich. Die nächsten 270 Jahre wird sich an dieser Situation auch nichts ändern, wie Rob Edwards im New Scientist (7) berichtet und die mit Alphastrahlung verseuchte Fläche wird von 950 Quadratkilometern im Jahr 1986 auf 3500 Quadratkilometern im Jahr 2006 zunehmen, so die Wissenschaftler der National Academy of Sciences in Gomel, Belarus. Bis 2276 wird die Alphastrahlung doppelt so hoch sein wie direkt nach dem Atomunfall.

Besonders betroffen ist der Süden und Osten Weißrusslands, wo 740 bis 3700 Becquerel pro Quadratmeter gemessen wurden – 14- bis 70-mal so hoch wie im Rest des Landes, berichten die Forscher um Vladimir Knatko vom Academy’s Institute of Radiobiology im Journal of Environmental Radioactivity (8) in der Ausgabe 83 auf Seite 49. Die Rauchschwalben (9) in der Gegend um Tschernobyl zeigen doppelt so viele Mutationen wie vor dem Reaktorunglück und generell ist die Überlebensrate ausgewachsener Vögel in der Region auf die Hälfte gesunken.

Doch auch das Cäsium 137 hat schon in kleinen Mengen stärker krebsauslösende Wirkung als erwartet und wäscht zudem nicht so stark aus dem Boden aus, wie erhofft: Es wird von Gras und anderen Pflanzen immer wieder neu aus dem Boden aufgenommen, weshalb Schafe auf hunderten englischer Farmen auch heute noch Beschränkungen in Verlegung, Verkauf und Schlachtung unterliegen, so Murdoch Baxter, Gründer des Journal of Environmental Radioactivity.

Quelle: Wolf-Dieter Roth HEISE.DE 04.08.2005

Diesen Artikel habe ich von meiner alten Website übernommen…

 

 

Überschwemmungen im Süden von Thailand

Katastrophengebiet Thailand

Normalerweise ist die Zeit von Dezember bis April Trockenzeit in Thailand und die Menschen sind sehr sparsam mit Wasser.

Dieses Jahr jedoch ist alles anders. Seit Anfang März hat es fast ununterbrochen geregnet. In der 3. Märzwoche fing es dann an Sintflutartig zu regnen, und zwar Flächendeckend im gesamten Süden, Auf Phuket, auf den Similan-Inseln, auf Koh Phi Phi, in Krabi, auf Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao…

Die Auswirkungen sind verheerend. Fast der gesamte Süden wurde überflutet. Der Bahnhof Phun Phin be Surat Thani stand zeitweise 10 Meter unter Wasser. Überall gab es Erdrutsche und Murgänge und die Touristen mussten von den Inseln evakuiert werden.

Auf Koh Samui wurden die Fährverbindungen zum Festland unterbrochen, der Flugbetrieb musste für 3 tage unterbrochen werden. Von Koh Phangan und Koh Tao wurden die Touristen mit Helikoptern auf einen Flugzeugträger evakuiert und anschliessend nach Sattahip, nördlich von Pattaya gebracht. Von dort fuhren sie per Bus nach Bangkok.

Die Flughäfen von Phuket und Krabi waren immer geöffnet…

Langsam geht nun das Wasser wieder zurück und die immensen Schäden werden sichtbar…

Der Norden und Nordosten des Landes sind gleichzeitig (wie üblich) von Dürre betroffen. Ausserdem leider der Norden teilweise unter den Folgen eines Erdbebens, welches das Epizentrum einige Kilometer nordöslich des goldenen Dreiecks hatte…

Es sieht so aus, dass Thailand nach den Jahren der Unruhen nun auch noch zunehmend von Naturkatastrohen betroffen wird…

 

Zwei Artikel auf der gleichen Seite…

1. Artikel: NZZ-Online am 18.08.2010

ISS-Kühlsystem funktioniert wieder einwandfrei

(ddp) Nach der aufwändigen Reparatur mit drei Ausserbordeinsätzen funktioniert das Kühlsystem der Internationalen Raumstation (ISS) wieder problemlos. Die Forschungsarbeiten sollen daher am Donnerstag fortgesetzt werden, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Mittwoch mitteilte.

2. Artikel: NZZ-Online am 18.08.2010

Über 10 Millionen für Flutopfer in Asien

(sda) Über 10 Millionen Franken hat die Sammlung der Glückskette für die Überschwemmungsgebiete in Pakistan und weiteren von Monsun-Verwüstungen betroffenen Ländern Asiens erbracht. Das meldete die Glückskette am Mittwoch um 20 Uhr.

Fazit:

Ich habe bisher nicht herausgefunden, wie viel diese ISS Mission bisher gekostet hat, ich denke aber dass dies weitaus mehr sein wird, als diese 10 Millionen…

Manchmal wähne ich mich wirklich im falschen Film…

Gefährliche Todesfallen im Strassenverkehr…

Im letzten Herbst ereigente sich in der Nachbargemeinde Dietlikon ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 10 Jähriges, hübsches, blondes Mädchen wurde auf der Strassenkreuzung von einem LKW erfasst und schwer verletzt. Sie verstarb strotz aller Bemühungen der Retter noch auf der Umfallstelle. Das  Mädchen wurde von ihrer älteren Schwester begleitet, welches den Unfall mitansehen musste. Vermutlich blickte das Mädchen zurück, da sie sich um die  Schwester kümmerte und übersah dabei den Lastwagen.

Eine gefährliche Situation, grün nach rechts, achtung Fussgänger...
Eine gefährliche Situation, grün nach rechts, achtung Fussgänger…

Dabei muss man wissen, dass die Mädchen auf einem Veloweg unterwegs waren und geradeaus, wie die Autos, grünes Licht hatten. Nur ein blinkendes gelbes Licht macht zeitweise auf die Situation aufmerksam. Dies auch nur, wenn ein Fussgänger grün verlangt.

Ich mache dem Lastwagenfahrer keine Vorwürfe, er sitzt auf der linken Seite und konnte die Mädchen unmöglich sehen. Ausserdem hatte er vermutlich einen schlechten Tag und war gestresst. Wem ich aber Vorwürfe mache, sind die Behörden, welche aus puren Sparmassnahmen auf zusätzliche Sicherheitsmassnahmen verzichten.

Beim Verzicht auf eine zusätzliche Standspur nach rechts werden bewusst solche Unfälle einkalkuliert. Was bedeutet schon ein totes Kind…

Ich bin mir bewusst, dass es oft nicht möglich ist, solche Massnahmen umzusetzen, aber welcher Idiot gibt in einer solchen Situation grünes Licht für die geradeausfahrenden Velofahrer? Warum lässt man die Fussgänger und Velofahrer nicht „rot sehen“, solange es möglich ist rechts abzubiegen? Es ist doch dann jedem Fussgänger oder Velofahrer selbst überlassen, die Ampel zu beachten oder nicht. Auf jeden Fall sind beide bedeutend vorsichtiger!

Es ist nun schon fast ein halbes Jahr vergangen, es stehen immer noch sehr viele Blumen an dieser Kreuzung und mir fährt jedes Mal ein kalter Schauer den Rücken herunter… Verändert hat sich an dieser Kreuzung bis heute nichts, denn was bedeutet schon ein totes Kind? Die Effizienz im Strassenverkehr hat doch Vorrang!

Ich lese seither fast jeden Tag von einem Unfall, an dem ein geradeausfahrender Velofahrer von einem rechtsabbigenden Lastwagen überrollt wurde. Diese Vorfälle enden meistens tödlich. Aber was bedeuten schon einzelne Tote, das passiert ja immer an verschiedenen Orten…

 

Reisen mit der Familie zwischen Ausnahmezustand und Pandemie

Dieses Jahr, wie alle zwei Jahre, planen wir diese Sommerferien wieder mit der ganzen Familie in Thailand zu verbringen. Ich hatte die Flüge bereits im Dezember 08 gebucht. Im Herbst 08 wurde der Flughafen in Bangkok von der damaligen Opposition besetzt. Die Folge war ein erheblicher Einbruch der Preise zu der Destination Thailand.

Als langjähriger Kenner des Landes habe ich die Chance natürlich genutzt und habe unsere Flüge sofort gebucht. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt etwa Fr. 3000.- gespart, wenn man die Preise mit denen des Vorjahres vergleicht. Ein echtes Schnäppchen besonders, da es sich um komfortable Direktflüge mit Swiss handelt.

Mittlerweile hatte ja in Thailand ein erneuter Machtwechsel stattgefunden, die aus meiner Sicht „Guten“ kamen an die Macht. Daraufhin wurde ja bekanntlich die Blockade des Flughafens aufgegeben. Ab jetzt waren aber die „Bösen“ in der Opposition. Diese fingen natürlich sofort an, vor dem Regierungsgebäude zu demonstrieren. Da sich die Regierung davon nicht sonderlich beeindruckt zeigte, fingen sie an immer dreistere Störmanöver auszuüben. Da die Flughäfen seit der Blockade nun exklusiv von der Armee geschützt sind, damit sich das

Der Verband Südostasiatischer Staaten
Der Verband Südostasiatischer Staaten (Quelle: Wikipedia)

Land nicht nochmals einer internationalen Blamage ausgesetzt sieht,  störte sie kurzerhand den ASEAN-Gipfel (ASEAN=Association of Southeast Asian Nations). Das war Fatal, denn hier trafen sich die Staatsoberhäupter der Mitgliedsstaaten und einiger Gastländer, wie z.B. China. Die Demonstranten brachen in das Kongresszentrum ein, zerstörten es und assen das Galadinner der Gäste. Die Staatsoberhäupter mussten mit Hilfe der Armee mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden. Jeder Asien-Kenner weiss, dass dies ein Gesichtsverlust bedeutet, das schlimmste, was einem Asiaten passieren kann! Doch diesmal war ein ganzes Land betroffen und wurde erneut international blossgestellt.

Die Reaktion folgte dann auch sogleich. Es wurde über Bangkok der Ausnahmezustand verhängt und es wurden Truppen in die Stadt, rund um das Regierungsviertel verschoben. Die Antwort der Opposition war heftig, es fanden die ersten Strassenschlachten statt, welche von der Weltpresse aufmerksam beobachtet wurden. Der Premierminister entging knapp einem Anschlag auf sein Leben! Bis dahin war die Armee noch zur Zurückhaltung verpflichtet. Das änderte sich am nächsten Tag. Im Laufe der Nacht wurde ein enger Ring rund um das Regierungsviertel gelegt, die Soldaten wurden bewaffnet und die Demonstranten wurden gewaltsam eingekesselt, registriert, in Busse verfrachtet und in ihre Heimatprovinzen zurückverfrachtet. Daraufhin kehrte in Bangkok wieder Ruhe ein. Auf einem Nebenschauplatz wurden zwei Demonstranten von einzelnen, wütenden Bürgern zu Tode geprügelt. Dies lässt sich nur durch den kollektiven Gesichtsverlust erklären…

Man kann sich ja vorstellen, dass die Bilder von schiessenden Soldaten und brennenden Bussen in Bangkok nicht gerade förderlich für die Reiselust in ein solches Land sind…

Als Folge davon sind die Flugpreise erneut massiv eingebrochen, das heisst mittlweile könnte ich fast zum halben Preis buchen… Als wäre das nicht schon genug Frust, bricht auch noch in Mexico die „Schweinegrippe“ aus! Fast jeden Tag wird die Pandemiestufe um eine Stufe erhöht. Wenn das so weiter geht kann man sich ja ausdenken wohin das führen wird…

Zur Zeit denke ich aber noch positiv und hoffe, dass wir unsere Sommerferien wie geplant in Thailand verbringen können…